Ausstellung zeigt außergewöhnliche Begegnungen mit Kühen

Dieses Schwarzbunte Niederungsrind steht auf dem Gutshof Britz, nebenan zeigt die Ausstellung Kühe aus ganz Europa. | Foto: KEN
  • Dieses Schwarzbunte Niederungsrind steht auf dem Gutshof Britz, nebenan zeigt die Ausstellung Kühe aus ganz Europa.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Britz. Fotografien von Begegnungen mit Kühen in ganz Europa zeigt noch bis zum 20. April das Museum Neukölln. Manche tragen ein wuscheliges Fell, andere ein glattes. Manche haben Hörner, andere nicht (mehr). Die einen sind von ausladender Statur, die anderen fast grazil.

In der Natur sind sie braun, gescheckt, weiß, schwarz. Ursula Böhmer nennt sie respektvoll "Damen". Die Berliner Fotografin hat zwischen 1998 und 2011 insgesamt 25 europäische Länder bereist und weibliche Exemplare meist vom Aussterben bedrohter Rinderrassen im Bild fest gehalten. Ihre Arbeiten in Schwarz-Weiß sind derzeit im Museum Neukölln zu sehen.

Schon in der vorgeschichtlichen Höhlenmalerei und in asiatischen Religionen haben Rinder eine herausragende Bedeutung. Die Geschichte von Europa und dem Stier verweist auf den griechischen Gründungsmythos der abendländischen Kultur. Vor diesem Hintergrund hat sich die aus Aachen stammende Fotokünstlerin ihrem Thema "All Ladies. Kühe in Europa" genähert. Doch sie liefert keine wissenschaftliche Katalogisierung oder systematische Betrachtung. Böhmer begegnet den Kühen auf Augenhöhe und mit Respekt, weshalb die rund 70 Fotos in der Ausstellung auch "Porträts" sind. Stilistisch-technisch sind die Fotos mit geringer Tiefenschärfe und in leichter Untersicht aufgenommen. Ursula Böhmer plante ihre Aufnahmen langfristig. Geduldiges Warten und das Eingehen auf die Tiere waren unabdingbare Voraussetzung für den "Schuss" mit der Kamera aus drei bis vier Metern Entfernung, ohne Zaun und Elektrodraht.

Die gezeigten 50 Arbeiten machen zudem die Vielfalt der landwirtschaftlichen Kulturen in Europa und das identitätsstiftende Gemeinsame deutlich. Schließlich haben Rinder den Menschen auf seinem Jahrtausende dauernden Weg in die Zivilisation begleiet. Die Schau gibt gleichzeitig eine Anregung, über den Wandel von Werten, Konsumverhalten und Naturschutz.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Gabriele Conrath-Scholl und Hans-Hinrich Sambraus: Ursula Böhmer. All Ladies: Kühe in Europa. Gebundene Ausgabe. 128 Seiten. Kehrer Verlag Heidelberg. Englisch-Deutsch. ISBN: 978-3868283341. 39,90 Euro.
Museum Neukölln, Gutshof Britz, Alt-Britz 81. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Infos: www.museum-neukoelln.de
Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 134× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.