Bezirksamt will Anwohner in Diskussion über Flüchtlingsheim einbeziehen
Aus vielen Teilen der Welt strömen derzeit Menschen nach Deutschland. Sie fliehen vor Krieg und Verfolgung. Die Flüchtlinge werden in Berlin vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) auf alle Bezirke verteilt. 453 Asylbewerber soll Neukölln jetzt aufnehmen, bisher sind hier neun untergebracht. Im Verhältnis zu anderen Bezirken ist das wenig: Lichtenberg hat bisher 1280 Flüchtlinge aufgenommen. In Berlin lebten Ende Oktober 7770 Asylbewerber in Notunterkünften, die für 7240 Menschen vorgesehen waren.
"Das LAGeSo hat große Probleme, die Menschen unterzubringen", sagt Sozialstadtrat Bernd Szczepanski (Grüne). Ein passendes Grundstück für eine Unterkunft in Neukölln fand sich an der Neuen Späthstraße Ecke Haarlemer. Zwei Gebäude sollen hier bis Februar 2014 errichtet werden. Der Bezirk wollte eine Bebauung etwas weiter östlich, zum Wasser hin, der Senat direkt an der Haarlemer Straße. Ein Kompromiss sieht nun etwas mehr Raum zwischen beiden Gebäuden vor. Nur bis Ende 2014 läuft der Mietvertrag, dann werden die Gebäude wohl abgerissen und die Flüchtlinge woanders untergebracht. Einige Anwohner äußerten im September Bedenken gegen die Flüchtlingsunterkunft in ihrer Nachbarschaft.
Vor allem ein Anstieg der Kriminalität wird befürchtet. Untersuchungen der Polizei im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften belegen aber: "Die Anzahl der Straftaten befindet sich innerhalb der üblichen Schwankungsbreite", so ein Polizeisprecher. Das Bezirksamt ist weiterhin bemüht, mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen, eine Diskussion mit Informationen auch zu den Bauplänen findet am 13. November statt.
Um Neonazis keinen Raum für Störungen zu geben, ist sie nicht öffentlich. Szczepanski: "Ich verstehe die Befürchtungen der Anwohner und werde im Gespräch gern darauf eingehen, um eine größere Akzeptanz zu erreichen."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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