Britzer Weingut feiert zehnjähriges Bestehen

Viktor Sucksdorf prüft regelmäßig das Wachstum der Reben und Trauben auf dem Britzer Weingut. | Foto: Sylvia Richter
  • Viktor Sucksdorf prüft regelmäßig das Wachstum der Reben und Trauben auf dem Britzer Weingut.
  • Foto: Sylvia Richter
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Britz. Im September 2002 baute Viktor Sucksdorf erstmals Rebstöcke auf einer Brachfläche am Koppelweg 70 an. Er wollte eine jahrhundertealte Weinbautradition in Neukölln wiederbeleben. Seinen heimischen Wein kann man nur zu Veranstaltungen auf dem Weingut genießen.

Kaum jemand weiß noch, dass in Britz schon vor etwa 700 Jahren Wein angebaut wurde. Aus purem Zufall stieß der 1997 aus Moldawien mit seiner Familie nach Berlin eingewanderte Spätaussiedler Viktor Sucksdorf auf dieses geschichtliche Detail. Für den gelernten Winzer war das der Anstoß zu einer Idee, die bald darauf Form annahm. Weil er sich gern wieder als Winzer betätigen wollte, lief Sucksdorf kurzerhand ins Bezirksamt und fragte mal nach, ob man ihm nicht helfen und ein Grundstück für den Weinanbau "Made in Neukölln" zur Verfügung stellen könne. Der Mann hatte Glück, denn er fand zunächst eine Unterstützerin seiner Idee in der damaligen Baustadträtin Stefanie Vogelsang (CDU). Bald darauf stellte ihm das Grünflächenamt ein Brachgrundstück am Koppelweg 70 zur Verfügung. Auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück baut Sucksdorf inzwischen viele Rebstöcke an und presst die Trauben noch nach alter Tradition per Hand. Über 28 Weinsorten produziert das Weingut, darunter Muskat, Weiß-, Grau- und Spätburgunder, Phönix und Dornfelder. Welche Sorten der Winzer letztlich herstellt, hängt entscheidend vom Wetter ab. "In einem guten Weinjahr mit trockener Witterung ist die Qualität der Trauben sehr viel besser", erzählt er. Einen guten Jahrgang gab es zuletzt 2009, als er die Sorte "Berliner Herbst" aus sieben Rebsorten kreierte.

"In diesem Jahr wird es wegen des vielen Regens keinen guten Jahrgang geben", weiß der Winzer. Das ist zwar wirtschaftlich nicht tragisch, denn das Weingut wird nicht rein kommerziell betrieben und Sucksdorf über einen Maßnahmeträger beschäftigt. Mit seinem 2008 gegründeten Verein zur Förderung des Britzer Weinguts hat er zudem noch eine wichtige Zusatzaufgabe übernommen: In Führungen erklärt er den Herstellungsprozess des Weins. Dennoch träumt er von der Möglichkeit, in Berlin irgendwann kommerziell Wein anbauen zu können, und hofft auf Unterstützer seiner Idee. Sucksdorf: "Ich möchte für Berlin einen speziellen Wein herstellen, den man nirgends sonst bekommt." Das Jubiläum des Weinguts mit Weinverkostung, Gegrilltem und moldawischer Volksmusik wird am Sonnabend von 13 bis 18 Uhr auf dem Koppelweg 70 gefeiert.

Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 917× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 587× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.