Bürger fordern Politik und Bahn zum Handeln auf
Auf dieser fordern sie von der Bahn und den Bundespolitikern wirksame Maßnahmen zur Verbesserung des Lärm- und Gesundheitsschutzes.Organisiert wird die Kundgebung von der Bürgerinitiative Berlin Nord/Ost - Gesund leben an der Schiene (BINO). Zu dieser schlossen sich vor zwei Jahren Bürger aus Buch, Karow und Blankenburg zusammen, die an der Bahntrasse wohnen.
Viele Jahre lang ertrugen die Anlieger den Bahnlärm. Der entsteht vor allem durch den Güterverkehr. Sie hofften, dass die Bahn im Zuge der Modernisierung und des Ausbaus ihrer Streckennetze auch etwas für den Lärmschutz tun würde.
In der Region tat sich bislang aber nichts. Im Gegenteil: Der Güterverkehr nimmt stetig zu. Damit steigt nicht nur der Lärmpegel. Auch die Erschütterung der Häuser wird spürbarer. Deshalb entschlossen sich engagierte Anlieger, die BINO zu gründen. Die Bürgerinitiative organisierte in den zurückliegenden beiden Jahren mehrere Bürgerforen. Dazu wurden Verkehrsexperten und Vertreter der Bahn eingeladen. Diskutiert wurde zum einen, welche Schutzmaßnahmen es für die Anwohner der Bahnstrecke geben könnte. Zum anderen wurde überlegt, wie möglichst rasch Verbesserungen erreicht werden könnten.
Trotz dieses Engagements der Bürger ist die Bahn nicht bereit, freiwillig für Lärmschutzmaßnahmen zu sorgen. Deshalb setzten die Mitglieder der BINO auf die anstehende Änderung des Emissionsschutzgesetzes. Die Bahn sollte, so die Hoffnung, per Gesetz zu Investitionen in den Lärmschutz verpflichtet werden. Doch der Ende September vorgelegte Entwurf enttäuschte die Bürger. Erst für Streckenneubauten ab 2016 wird die Bahn zu mehr Lärmschutz verpflichtet. Für alle bestehenden Strecken kann sie auf Bestandschutz verweisen. Damit rücken wirksame Lärm- und Gesundheitsschutzmaßnahmen in weite Ferne.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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