Rasanter Mietenanstieg in Spandau
Die Durchschnittsmieten bei Neuvermietungen im Bestand in Spandau sind gegenüber dem Vorjahr in den Standardlagen um 7,7 % auf 7,00 € pro Quadratmeter Wohnfläche und in Vorzugslagen um 6,5 % auf 8,25 € pro Quadratmeter Wohnfläche gestiegen. Ausgeklammert sind hierbei erstvermietete Neubauten, die meist deutlich teurer angeboten werden. Damit liegt der Anstieg in Spandau über dem Berliner Durchschnitt, der sich bei Standardlagen auf 6,7 % und bei Vorzugslagen auf 5,5 % beläuft. Dies geht aus dem am 08.11.2016 veröffentlichten Immobilienpreisservice 2016/2017 des IVD Berlin-Brandenburg hervor. Der Immobilienpreissservice des IVD Berlin-Brandenburg erscheint jeweils zum Stichtag 1. Oktober eines jeden Jahres.
Trotz des über dem Berliner Durchschnitt liegenden prozentualen Anstiegs der Mieten bei Neuvermietungen waren die 2016 abgeschlossenen Mietverträge im Durchschnitt in Spandau am günstigsten. Im Berliner Durchschnitt legten die Mieten in diesem Jahr auf 8,00 € bei Standardlagen (Spandau: 7,00 €) und auf 9,50 € bei Vorzugslagen (Spandau: 8,25 €) zu.
Zwischen den einzelnen Berliner Bezirken gibt es beträchtliche Unterschiede. In Charlottenburg-Wilmersdorf liegen die Nettokaltmieten bei Standardlagen bei 9,50 € und bei Vorzugslagen bei 11,50 €, in Mitte bei Standardlagen bei 9,00 € und bei Vorzugslagen bei 11,25 € und in Steglitz-Zehlendorf sowie Schöneberg bei Standardlagen bei 8,25 € und bei Vorzugslagen bei 10,25 €.
Insbesondere die unteren Preisspannen sind im Vergleich zum Vorjahr von überdurchschnittlichen Anstiegen betroffen, was u. a. auf Modernisierungen im Bestand zurückzuführen ist. "Nach zwei Jahren beobachten wir wieder einen verstärkten Anzug der Mieten. Angesichts der weiteren Verknappung des Angebots durch die starke Zuwanderung und die zunehmende Intransparenz am Mietmarkt durch das Bestellerprinzip, wundert uns diese Entwicklung nicht", sagt Dirk Wohltorf, Vorstandsvorsitzender des Immobilienverbandes Berlin-Brandenburg.
Auf dem Berliner Wohnimmobilienmarkt ist damit auch im Jahr 2016 kein Ende des Preisanstiegs festzustellen. Zwar ist die Preisentwicklung im Berliner Durchschnitt etwas abgeflacht und in einigen, insbesondere den hochpreisigen Marktsegmenten, kann man sogar von einer Stagnation sprechen, jedoch wird dies egalisiert durch die überdurchschnittlichen Steigerungen in den unteren Preissegmenten.
Auch beim Erwerb von neu gebauten Eigentumswohnungen ist es zu einem deutlichen Anstieg gekommen. Das Neubaupreisniveau liegt mit durchschnittlich 3600,00 € je Quadratmeter in Standardlagen und 4300,00 € in Vorzugslagen rund 12,5 % über dem Niveau des Vorjahres von 3200,00 € in Standardlagen und rund 7,5 % über dem Niveau in Vorzugslagen von 4000,00 €. "Ein Großteil der Preisentwicklungen in diesem Segment ist weiter mit stark ansteigenden Bodenpreisen und Baukosten zu begründen", kommentiert Katja Giller, Vorsitzende des Wertermittlungsausschusses des IVD in Berlin und Brandenburg.
Bei Eigentumswohnungen im Bestand wurde die Steigerung der Vorjahre mit einem Preiszuwachs von 13,5 % auf 2.100,00 € pro Quadratmeter in Standardlagen (2015: 12,2 %) erneut übertroffen. In Vorzugslagen fiel der Preisanstieg mit rd. 12 % auf 2.800,00 € pro Quadratmeter etwas niedriger aus (2015: 13,6 %).
Das Segment der freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser (ohne Neubau/Erstbezug) weist 2016 Preissteigerungen von 6,9 % in Standardlagen und 5,1 % in Vorzugslagen auf, die damit etwas unterhalb des Vorjahres bleiben (2015: 7,4 % in Standard- und 8,3 % in Vorzugslagen). In Spandau war im Schwerpunkt ein konstantes Preisniveau zu beobachten.
Autor:Marcel Eupen aus Falkenhagener Feld |
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