Tatort Schrebergarten: Laubenpieper graben altes Auto aus
Falkenhagener Feld. Einen skurrilen Fund machten Kleingärtner jetzt in ihrer Kolonie. Sie buddelten einen Oldtimer aus.
Schrebergärten sind prädestiniert für schräge Funde. Uralte Findlinge, Gartenzwerge, vergrabenen Schrott und illegale Cannabisplantagen hat man dort schon entdeckt. Aber ein ganzes Auto, metertief im Boden verbuddelt? Genau das hat jetzt ein Kleingärtner gefunden. Als er auf seiner Parzelle an der Radelandstraße eine Betonfläche abtragen wollte, legte der Presslufthammer überraschend vier Felgen frei. Nachbarn eilten herbei und gemeinsam gruben sie ein lindgrünes Auto aus. „Ein Scheinwerfer, ein Rücklicht und eine Seitenscheibe waren noch ganz. Auch die Fahrgestellnummer war gut zu erkennen“, erzählt Karin Milz-Belobrajdic. Sie ist die erste Vorsitzende des Kleingartenvereins „Sandwiesen“ und war dabei, als das Wrack zum Vorschein kam. An einen ähnlich skurrilen Fund in der Kleingartenanlage kann sich Karin Milz-Belobrajdic nicht erinnern. Obwohl sie seit 32 Jahren dort selbst einen Garten hat.
Modell aus den 60ern
Wer den Ford einst verschwinden ließ und warum, bleibt ein Rätsel. Vermutlich wurde der Wagen in den 60er-Jahren vergraben. Darauf lässt der Modelltyp schließen. „Außerdem gab es zu dieser Zeit noch keine Müllabfuhr in der Anlage“, weiß Karin Milz-Belobrajdic. Weshalb es durchaus vorkam, dass Abfall, ja selbst alte Klos, Herde und Kühlschränke, mal schnell unter die Erde gebracht wurden. Aber ein komplettes Auto? Da wollte offenbar jemand das Geld für den Schrottplatz sparen. Oder doch nicht? Die Polizei hat das Auto vorsorglich inspiziert. Es könnte ja in ein früheres Verbrechen verwickelt sein. „Falls wir später noch Knochen finden, sollten wir uns melden“, berichtet die Vereinsvorsitzende. „Das haben wir glücklicherweise aber nicht.“ Das Wrack ist mittlerweile ordnungsgemäß entsorgt. Die Kosten von rund 2000 Euro hat der Bezirksverband der Kleingärtner übernommen. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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