Falkenhagener Feld. In seinen Räumen im Klubhaus an der Westerwaldstraße 13 feierte der Verein "eff-eff Kinder im Restaurant Spandau" am 22. September sein zehnjähriges Jubiläum.
Das Kinderrestaurant entstand auf Initiative des Rotary-Clubs "Berlin Zitadelle". Anlass war die sich rapide verschlechternde familiäre und soziale Situation von Kindern und Jugendlichen im Falkenhagener Feld. Auch das Jugendamt Spandau zeigte sich damals überzeugt, dass gerade im dortigen Kiez präventive Maßnahmen sehr zu begrüßen seien. So gründete sich am 1. Juli 2002 der Verein "eff-eff Kinder im Restaurant Spandau". Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Chance zu geben, nach der Schule warm zu essen, sich mit anderen zu treffen, Hausaufgaben zu machen und einen Ansprechpartner zu haben, wenn es mal nicht so gut läuft. Seit zehn Jahren erhalten nun Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Quartieren im Kinderrestaurant nach der Schule ein günstiges Essen und werden darüber hinaus in einer familiären Atmosphäre betreut. Dank ehrenamtlicher Mitarbeiter und der wichtigen Teilfinanzierung aus Spenden konnte der Verein seitdem jährlich bis zu 10 000 Essen für benachteiligte Kinder sowie Senioren und Eltern aus dem sozial schwachen Umfeld ausgeben. Das Kinderrestaurant ist inzwischen ein wichtiger Treffpunkt für Kinder und deren Familien geworden. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Betreuern lernen die Kinder die Regeln eines gepflegten Umgangs kennen und üben, wie man sich bei Tisch benimmt. Die Betreuer bauen Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen auf und werden so zu Ansprechpartnern für Probleme. Auf diese Weise kommen sie auch ins Gespräch mit dem weiteren sozialen Umfeld wie Familie und Freunde und können auch dort helfen. Die Betreuer übernehmen zunehmend die ursprünglichen Funktionen der Familie, die oftmals verloren gegangen sind.
Die Hausaufgabenhilfe im Kinderrestaurant unterstützt die schulische Bildung und hilft bei der Integration in die Klassengemeinschaft. "Da das Analphabetentum im Falkenhagener Feld ein großes Problem darstellt, ist dessen Bekämpfung ein besonderes Anliegen des Vereins", sagt Vereinssprecher Dr. Gunnar Berghöfer.
Mit den vier Kegelbahnen, die der Verein im Hause betreibt, werde zudem die familiäre Freizeitgestaltung verbessert. Außerdem sei Bewegung gesund. Das Kegeln könne auch die Aggressionsbereitschaft abbauen. Durch diesen Sport würden Sozialkompetenzen vermittelt.
Michael Uhde / Ud
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