Senioren des Wohnheims wollen Abfallrutschen behalten
Für die Senioren sind die Müllschlucker eine bequeme Einrichtung: Nur ein paar Schritte zur Müllklappe im Flur, die Mülltüte reinwerfen und schon sind sie den Abfall los. Insgesamt 22 dieser Müllabwurfanlagen gibt es in den beiden Häusern des Seniorenwohnheims an der Freudstraße. Bis spätestens Ende 2013 sollen sie dicht gemacht werden. So sieht es die im Jahr 2010 novellierte Berliner Bauordnung für alle Müllschlucker in der Hauptstadt vor. Doch viele der 118 Bewohner des Seniorenwohnheimes protestieren dagegen. Sie haben mehr als 70 Unterschriften gesammelt und sie an Politiker und die zuständige Wohnungsbaugesellschaft Gewobag geschickt. Denn der Weg zu den Müllcontainern unten auf der Straße ist den Senioren zu weit und zu beschwerlich. "Für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer ist das kaum zu schaffen", sagt Herta Becher, Vorsitzende des Mieterbeirats. Der Müllplatz sei für Rollstühle viel zu klein und die Container per Hand nur schwer zu öffnen. Außerdem befürchtet die 87-Jährige, dass die Wege zu den Tonnen im Winter nicht gestreut sind. "Für Seniorenwohnheime muss es doch eine Ausnahme geben", sagt Herta Becher.
Brandschutz ist ein Ziel
Doch die gibt es nur in Einzelfällen. So erhalten Wohnungsunternehmen vom jeweiligen Bezirksamt nur dann eine Ausnahmegenehmigung für den Weiterbetrieb der Müllschlucker, wenn sie nachweisen können, dass die Mülltrennung gewährleistet wird. Für die Gewobag gibt es daher keine Alternative. Die Müllschlucker im Seniorenwohnheim stammen aus den 70er-Jahren, informiert Gewobag-Sprecherin Gabriele Mittag. Eine ordnungsgemäße Mülltrennung und der Brandschutz könnten deshalb nicht gewährleistet werden. Den Mietern stehe vor der Haustür ein Müllplatz zur Verfügung. "Der Zugang zum Haus ist barrierefrei", so Gabriele Mittag. Zu überlegen sei, ob man künftig kleinere Müllbehälter aufstelle, damit sie von den Senioren leichter gefüllt werden können.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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