Wandel mit Augenmaß
Bezirksamt erstellt Rahmenplan für dicht besiedelten Ortsteil
Mit der Großsiedlung rund um den namensgebenden See ist Fennpfuhl der am dichtesten besiedelte Ortsteil von Lichtenberg – und gleichzeitig der zweitkleinste. Um den Wandel zu steuern, der auch vor dem Hochhauskiez nicht Halt macht, erstellt das Bezirksamt aktuell einen städtebaulichen Rahmenplan.
„Wohnen im Grünen, mitten in der Stadt“ – zumindest in der schönen Jahreszeit trifft dieser Spruch auf den Fennpfuhl-Kiez zu. Die Großsiedlung ist Heimat für mehr als 30 000 Menschen. Die meisten halten ihrem Kiez seit Jahren die Treue, manche bereits seit Jahrzehnten.
Überdurchschnittlich viele ältere Menschen leben in Fennpfuhl. Die kurzen Wege, das viele Grün und die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sind Gründe für die Beliebtheit – bei Alteingesessenen wie Zugezogenen.
Kennzeichen des zweitkleinsten Lichtenberger Ortsteils sind die dichte Bebauung und der weitläufige Park rund um den See. Beides prägt heute den Charakter der ersten zusammenhängenden Plattenbau-Großwohnsiedlung der DDR. Mehr als 45 Jahre nach der Grundsteinlegung befindet sich aber auch der Fennpfuhl im Wandel.
Neue Wohnungen entstehen, Kitas und Schulen werden saniert, erweitert, gebaut. Damit das mit Augenmaß geschieht, erstellt das Bezirksamt Lichtenberg seit Ende 2017 einen Rahmenplan für den Ortsteil. Er soll dazu beitragen, die städtebauliche Grundstruktur der Großsiedlung zu erhalten, ihre Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale herauszuarbeiten. Zu den festgesetzten Handlungsfeldern zählen die Themen öffentlicher Freiraum, Verkehr, soziale Infrastruktur, Zentren, städtebauliche Gesamtentwicklung und Wohnen.
„Mit dem Rahmenplan schaffen wir die Grundlage für die weitere geordnete Entwicklung des Fennpfuhls“, sagt Birgit Monteiro (SPD), Stadträtin für Stadtentwicklung. Dabei werde auch untersucht, welche Flächen für eine Bebauung geeignet seien – und welche besser frei bleiben sollten. Eine sehr gut besuchte erste Anwohner-Konferenz Ende Juni zeugte nicht nur vom Interesse der Nachbarschaft für die Zukunft des Stadtteils, sondern brachte auch zu allen Themen Anregungen und Ideen, die das Stadtentwicklungsamt in den Rahmenplan einbeziehen will.
Vorschläge für die Zukunft des Fennpfuhls können aber auch weiterhin eingereicht werden: im Stadtteilzentrum in der Paul-Junius-Straße und im Judith-Auer-Club in der Otto-Marquardt-Straße 6-8. Konkrete Vorhaben will das Bezirksamt dann Ende des Jahres öffentlich vorstellen.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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