Förderung bringt mehr Wohnqualität
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel informierte sich in Fennpfuhl über den Einsatz verschiedener Programme

ThinkSI3-Geschäftsführerin Iris Uhlenbruch (im roten Mantel) erläuterte Senator Andreas Geisel (vorn) und den anderen Teilnehmern, wie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Programm „Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ in Fennpfuhl umsetzen. Damit alles zu verstehen waren, trugen die Teilnehmer Headsets. | Foto:  Bernd Wähner
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Welche Wirkung wird mit Mitteln aus Förderprogrammen in der Großsiedlung Fennpfuhl erzielt? Was hat sich zum Positiven gewandelt? Wie können Fördermittel hier noch gezielter eingesetzt werden?

Um sich ein Bild über Ergebnisse des Fördermitteleinsatzes zu machen und Anregungen für die Fortführung und für künftige Programme zu erhalten, unternahm Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) einen Rundgang durch den Ortsteil. Begleitet wurde er unter anderem von Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD), Vertretern von Trägern, die sich im Auftrage des Senats um den Einsatz der Fördermittel kümmern sowie von Rainer Bosse, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Fennpfuhl.

Anastasia Gidt vom BENN-Team Fennpfuhl erläuterte, wie sie und ihr Team Brücken zwischen alten und neuen Nachbarn bauen. | Foto: Bernd Wähner
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Die Großsiedlung konnte im Dezember gerade ihren 50. Geburtstag feiern. Am 1. Dezember 1972 war der Grundstein für das Wohnhochhaus am Roederplatz gelegt worden, was heute als Geburtsstunde des Ortsteils gilt. Vor 20 Jahren entschied der Senat, dass in die Großsiedlung erstmals städtebauliche Fördermittel zur Verbesserung der Wohnqualität fließen sollen. Fennpfuhl wurde Fördergebiet im Programm Stadtumbau Ost. Bis zum Ende der Förderung 2019 flossen 13,5 Millionen Euro, berichtet Benjamin Könecke von der Planergemeinschaft Stadt und Raum e.G., dem ehemaligen Gebietsbeauftragten. Mit diesen Mitteln von EU, Bund und Land Berlin konnte unter anderem der Anton-Saefkow-Platz aufgewertet werden, es wurde in Sportanlagen, Kitas, Wege und anderes mehr investiert.

Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller (3. von links) erläutert Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (2. von rechts), wie sich die Wohnungsbaugesellschaft in ihrem Bestand im Ortsteil Fennpfuhl engagiert. | Foto: Bernd Wähner
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Heute leben hier in etwa 15 000 Wohnungen zirka 49 000 Menschen, ein Großteil von ihnen lange und gern. Doch es gibt auch immer wieder Probleme, die die Wohn- und Lebensqualität beeinträchtigen. Deshalb wird die Entwicklung derzeit mit Mitteln aus drei Programmen gefördert: „Stärkung Berliner Großsiedlungen“, "Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ und „Berlin entwickelt neue Nachbarschaften“ (BENN).

Im Haus der Begegnung wurden zahlreiche nachbarschaftliche Projekte von unterschiedlichen freien Trägern entwickelt. | Foto: Bernd Wähner
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Das Programm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ wird stadtweit in 24 Gebieten umgesetzt. „Es zielt auf die Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts ab“, informiert Andreas Geisel. Im Fennpfuhl koordiniert die RBO – Inmitten gGmbH die Umsetzung von Projekten, die mit diesen Mitteln gefördert werden. „Wir versuchen zum Beispiel gemeinsam mit fünf Ehrenamtlichen, Nachbarn mit Angeboten aus der Einsamkeit zu holen“, berichtet Projektleiterin Tanja Pohlann. Und zu einer festen Institution ist inzwischen das Projekt „Putzengel vom Fennpfuhl“ geworden, das auch gefördert wird. Dabei treffen sich einmal im Monat Ehrenamtliche, um gemeinsam in ihrem Wohnumfeld für Sauberkeit zu sorgen.

Das im Herbst gestartete Programm „Sauberkeit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ verfolgt das Ziel, die Wohnzufriedenheit in Kiezen durch mehr Sauberkeit zu erhöhen und das Sicherheitsempfinden in den Großsiedlungen zu verbessern. Mit der Umsetzung dieses Programms im Fennpfuhl wurde die ThinkSI³ UG beauftragt. Diese kennt das Gebiet bereits durch den Einsatz ihrer Parkläufer im Fennpfuhlpark. Nun sind in der Großsiedlung zusätzlich sogenannte Hauslichter unterwegs, berichtet ThinkSI³-Geschäftsführerin Iris Uhlenbruch. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die sich um die Sauberkeit und Sicherheit im Quartier kümmern und auch ansprechbar sind. Erkennbar sind sie an weißen, leuchtenden Jacken. In Planung sind Workshops mit Kiezbewohnern zum Thema Sauberkeit und Sicherheit.

Die Graffiti-Schmierereien im Ortsteil Fennpfuhl nahmen in den vergangenen Jahren stetig zu. | Foto: Bernd Wähner
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Um das BENN-Projekt kümmert sich Anastasia Gidt mit ihrem Team von CJD Berlin-Brandenburg. Dessen Aufgabe ist es, Brücken zwischen Neu-Berlinern und alteingesessenen Kiezbewohnern zu bauen. Im zurückliegenden Jahr gelang das unter anderem mit gemeinsamen Sportangeboten für Kinder und Jugendliche sowie mit Nachbarschaftsfesten.

Bei der Umsetzung der drei Förderprogramme können die jeweiligen Koordinatorinnen und Koordinatoren auf die Unterstützung der beiden großen Vermieter in Fennpfuhl bauen. Dabei handelt es sich um die Howoge, deren Fennpfuhler Bestand rund 6000 Wohnungen umfasst sowie um die Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg e.G., der rund 8000 Wohnungen gehören.

Der Vorsitzende des Bürgervereins Fennpfuhl, Rainer Bosse (links), gab beim Rundgang eine Einschätzung, was die Förderprogramme aus Sicht der Bürger bewirken. | Foto: Bernd Wähner
  • Der Vorsitzende des Bürgervereins Fennpfuhl, Rainer Bosse (links), gab beim Rundgang eine Einschätzung, was die Förderprogramme aus Sicht der Bürger bewirken.
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Der Vorsitzende des Bürgervereins Fennpfuhl, Rainer Bosse, begrüßt zwar den Einsatz von Fördermitteln. Er wünscht sich aber weniger Einzelprojekte, sondern eher Kooperationsprojekte. Und die Förderung sollte nicht nur einen kurzen Zeitraum von ein, zwei Jahren Laufzeit haben, sondern langfristig angelegt sein. Denn wenn ein Projekt nur relativ kurz läuft, könne es nicht viel bewirken. Dass solche Förderprogramme für Großsiedlungen aber nötig sind, um die Wohnqualität zu verbessern, zeige sich im Gebiet Fennpfuhl, so Bosse. Hier wuchsen sich die Müllproblematik und Graffiti-Schmierereien zu großen Problemen aus. Nun werde dagegen angegangen. So nahm Senator Andreas Geisel nicht nur Eindrücke davon mit, wie die Fördermittel verwendet werden, sondern auch Anregungen von Kiezbewohnern.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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