Bürgerverein Französisch Buchholz fordert Mitsprache
"Französisch Buchholz hat in den 90er-Jahren seine Erfahrungen mit der Errichtung eines neuen Stadtteils auf der grünen Wiese gemacht. Und das waren und sind noch heute nicht nur positive. Der Prozess des Zusammenwachsens von Alt- und Neu-Französisch Buchholz dauert heute noch an", so Lucas Koppehl vom Vorstand des Bürgervereins. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz plant die Bebauung der Elisabethaue mit bis zu 5000 Wohnungen. Sie hat das Planungsverfahren an sich gezogen, sodass das Bezirksamt lediglich noch eine beratende Funktion hat. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gesobau und Howoge sind bereits mit der Erarbeitung städtebaulicher Planungsmodelle beauftragt worden.
Die Elisabethaue gehört zwar formal zum Ortsteil Blankenfelde. Aber der erwartete Zuzug von circa 15 000 Menschen habe auch große Auswirkungen auf Französisch Buchholz, ist man sich im Bürgerverein sicher. Die Neubauten, die seit den 90er-Jahren entstanden, haben die soziale Struktur erheblich verändert, berichtet Lucas Koppehl. "Die prognostizierte Kaufkraft hat sich nicht wie erhofft zum Positiven entwickelt. Die Folge: Leerstand großer Gewerbeflächen entlang des Rosenthaler Weges beziehungsweise am Hugenottenplatz. Auch Kriminalitätsphänomene waren im Ortsteil anzutreffen, die man bis dahin nicht kannte." Die Attraktivität des Wohngebiets Französisch Buchholz-West war überschätzt worden, schätzt der Bürgerverein ein. Viele Wohnungen stehen leer.
Der Bürgerverein fordert nun den Senat auf, bei anstehenden Planungen unbedingt die Pankower Bezirkspolitik sowie Vereine und Initiativen aus Französisch Buchholz und Blankenfelde mit einzubeziehen. Bei den Planungen müsse unter anderem auf soziale Ausgeglichenheit, ein Verkehrsinfrastrukturkonzept für den Pankower Norden, ein Wirtschaftsskonzept und ökologische Verträglichkeit geachtet werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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