Büchertisch Pankow und Bibliothek haben sich einiges vorgenommen
Französisch Buchholz. Seit zehn Jahren beglückt er soziale Projekte, Schulen, Kitas und literaturbegeisterte Buchholzer mit Lesestoff: der Büchertisch Pankow.
Er ist ein Projekt der Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz. Bücher sind ein Kulturgut. Doch manchmal will man sich auch von dem einen oder anderen trennen. Für die Papiertonne sind sie allemal zu schade, meinen die Initiatoren um Sabine Burgaleta. Deshalb gründeten sie 2006 den Büchertisch Pankow. Mit Bücherspenden wollten sie vor allem den Fortbestand der Bibliothek im Ortsteil sichern und nebenbei Familien mit geringem Einkommen den Zugang zu Büchern erleichtern.
Inzwischen bekommt der Büchertisch regelmäßig so viele Spenden, dass er nicht nur die Bibliothek, sondern auch weitere Projekte und Bildungseinrichtungen mit Lesestoff versorgen kann. Im Amtshaus Buchholz in der Berliner Straße 24 gibt es einen richtigen „Büchertisch“. Dort hat das Projekt auch seinen Sitz.
Über Bücherspenden freut sich natürlich vor allem die Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz in der Cunistraße 7. „Wir können mit den Spenden unseren Nutzern immer wieder sehr aktuelle Bücher präsentieren“, sagt die Vorsitzende des Trägervereins, Evelyn Eisenblätter. „Außerdem erneuern wir unseren Medienbestand jedes Jahr auch mit Neuerwerbungen.“ Die Nachbarschaftsbibliothek steht inzwischen auf soliden Füßen. Sie hat im aktuellen Doppelhaushalt des Bezirks 2016/2017 sogar einen eigenen Titel. Das war nicht immer so. Das Bezirksamt hatte 2004 nach einschneidenden Sparmaßnahmen keine Mitarbeiter mehr für die Stadtteilbibliothek. Sie sollte geschlossen werden.
Schließung abgewendet
Dagegen protestierten die Buchholzer. Schließlich ließ sich das Bezirksamt auf die Idee ein, die Bücherei als Nachbarschaftsbibliothek mit Ehrenamtlichen weiterzuführen. 2005 ging die Bücherei an den Start. Ein Jahr später wurde der Trägerverein gegründet. Um den Betrieb kümmern sich 26 Helfer. Diese sorgten im vergangenen Jahr dafür, dass die Bibliothek 1038 Stunden geöffnet war, sie organisierten 57 Veranstaltungen zur Leseförderung für Kinder und pflegen den etwa 14.000 Bücher umfassenden Bestand.
In diesem Jahr will der Trägerverein drei Vorhaben angehen. „Wir möchten mit unserem Projekt Büchertisch Flüchtlinge an die ehrenamtliche Arbeit heranführen“, sagt Sabine Burgaleta. So können sie mit Menschen aus dem Ortsteil in Kontakt kommen und haben zugleich eine sinnvolle Beschäftigung. Weiterhin gibt es die Idee, in der Bibliothek einen Leseclub zu initiieren. „Und wir haben vor, einen Bringservice für ältere Menschen zu organisieren“, so Evelyn Eisenblätter. „Manche unserer früheren Nutzer schaffen es einfach nicht mehr, selbst in die Bibliothek zu kommen. Unser Ortsteil ist ein überschaubares Gebiet: Deshalb denken wir über einen solchen Service für sie nach.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.