In einem Workshop wurde Wissen dazu vermittelt
Nachbarn treffen sich zum Gießen

Die Leiterin des Lichtenberger Umweltbüros, Doreen Hantuschke (links), erklärte , wie man Bäume so gießt, dass das Wasser auch wirklich in deren Wurzeln ankommt.  | Foto: Margaretentreff/Karoline Dietel
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  • Die Leiterin des Lichtenberger Umweltbüros, Doreen Hantuschke (links), erklärte , wie man Bäume so gießt, dass das Wasser auch wirklich in deren Wurzeln ankommt.
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Eine neue Gießgruppe trifft sich mittwochs ab 17.30 Uhr am AWO-Margaretentreff an der Zachertstraße 52.

Jungbäume brauchen bei Trockenheit einmal pro Woche eine Erfrischung von 80 bis 120 Litern Wasser, wie Doreen Hantuschke, die Leiterin des Umweltbüros Lichtenberg, bei einem Auftakt-Workshop betonte. Im praktischen Teil gossen die Teilnehmer dann gleich 20 Bäume mit insgesamt rund 1500 Litern Wasser.

Besonders Flachwurzler, wie Birken und Pappeln, leiden unter zu seltenem Regen. Aber auch für Tiefwurzler wird es kritisch, wenn der Grundwasserpegel durch lange Trockenheit absinkt, erfahren die Anwohner beim Workshop. „Drei Hitzesommer seit 2018: Das stecken die Stadtbäume nicht so leicht weg“, sagt Antonia Sladek. Die 28-jährige Anwohnerin hat die Gießgruppe gemeinsam mit dem Margaretentreff organisiert.

„Nachdem das Bezirksamt im vergangenen Jahr die Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe aufgerufen hatte, kam uns die Idee, regelmäßige Gießteams zu gründen. Wir haben im Winter einen Antrag beim Kiezfonds gestellt und darüber drei Bollerwagen finanziert bekommen, die uns das Wassertragen enorm erleichtern“, berichtet Antonia Sladek. Als Wasserquelle nutzen die Ehrenamtlichen vor allem die Schwengelpumpe in der Lincolnstraße.

Die Wasser-Versorgung von Jungbäumen liegt eigentlich in der Verantwortung der Bezirksverwaltung. Doch das Personal schafft es nicht, alle Jungbäume im wöchentlichen Takt zu gießen. Antonia Sladek, die sich auch in der Bezirksgruppe FridaysForFuture Lichtenberg engagiert, kritisiert: „Ehrenamtliches Gießen macht zwar Spaß, vor allem gemeinsam, aber flächendeckend ist das nicht zu leisten. Der Senat muss dem Bezirk langfristig genügend Geld für Fachpersonal bereitstellen.“

Weil sich Laien nicht ohne Weiteres erschließt, worauf es beim Gießen ankommt, hat die Guppe sich beim Workshop von der Fachfrau aus dem Umweltbüro Tipps geben lassen. „Einem Baum täglich eine Kanne Wasser zu geben, hilft leider nicht so viel wie erhofft“, erklärt Doreen Hantuschke. „Damit das Wasser bis zu den Wurzeln durchsickert, muss man schon mindestens 70 Liter auf einmal, aber langsam, gießen.“ Um das Einsickern zu erleichtern, sollte der Baum idealerweise einen Gießring oder Gießsack haben. Auch der Gießsack funktioniert nicht ganz intuitiv: Das Wasser kommt nicht etwa in die große Reißverschlussöffnung, sondern wird in ein unscheinbares Loch gefüllt.

Wer etwas für die Bäume im Kiez tun möchte und mittwochs ab 17.30 Uhr Zeit hat, kann sich gern beim AWO-Margaretentreff per E-Mail margaretentreff@awo-suedost.de oder unter Telefon 52 69 50 31 melden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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