30. Geburtstag des Tresenreuter-Hauses
Ihr "Humboldschlösschen" nennen sie es. Wer drei Jahrzehnte lang im Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum Käte-Treseneuter-Haus ein und aus geht, bringt lieber den kurzen Kosenamen über die Lippen. Zum Festakt musste die Vorsitzende, Margrit Hankewitz, Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft ohne ihre Mutter begrüßen. Käte Tresenreuter war im Februar verstorben - bald darauf gefolgt von ihrem Mann Harry. Und so hielt Hankewitz das Andenken wach an eine entschlussfreudige Frau, die sich nicht selten über Vorschriften und Bedenken hinwegsetzte. "Sie hat den ersten Spatenstich veranlasst, bevor die Baugenehmigung da war", erzählte sie den Beginn der Geschichte.
Auch ein Feuer und der nötige Wiederaufbau konnte die Gründerin nicht bremsen, ihre Ideale einzulösen. Über eine Million Besucher machten bis heute Gebrauch von kulturellen, sozialen und gesundheitlichen Angeboten des Selbsthilfezentrums. "Tresenreuter hat uns ein neues Bild vom Alter gegeben", nannte Staatssekretär Dirk Gerstle (CDU) den wesentlichen Verdienst. Ehrenamtlicher Einsatz von Senioren für Gleichaltrige - dieses Modell hat auch jenseits von Berlin Eindruck hinterlassen. Selbst in Osteuropa berufen sich laut Regina Saeger vom Landesseniorenbeirat neue Projekte auf die Prinzipien des Grunewalder "Schlösschens". Und Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) weiß aus erster Hand, dass die Alten im Bezirk ihre Geschicke am liebsten bis zuletzt in der Hand behalten wollen. 118 über 100-Jährigen habe er in den vergangenen Monaten gratuliert. Davon lebten viele noch zu Hause und seien froh über Freizeitangebote in ihrer Nähe.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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