Schüler erinnern an die Pogromnacht
So werden die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung, Judith Stückler, und der Stellvertretende Bürgermeister Klaus-Dieter Gröhler an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Pogromnacht des 9. November 1938 teilnehmen. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Gegen Rassismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit". Der Schweigemarsch beginnt um 16.30 Uhr in der Erdener Straße/Ecke Koenigsallee gegenüber dem Rathenau-Gedenkstein. Der Schweigemarsch führt durch die Erdener und Trabener Straße zum Mahnmal am Gleis 17 am S-Bahnhof Grunewald. Die Gedenkstätte erinnert an die Deportationszüge, die vom Güterbahnhof jüdische Mitmenschen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager transportiert haben. Der erste Deportationszug verließ den Bahnhof Grunewald am 18. Oktober 1941 mit 1013 Juden. Mit diesem Tag vor 71 Jahren begann die systematische Deportation der Juden aus Berlin. Insgesamt fielen 55 000 Mitglieder der jüdischen Gemeinden Berlins dem nationalsozialistischen Vernichtungsprogramm zum Opfer. Für die Oberschüler ist es wichtig, dass dieser dunkelste Teil der deutschen Geschichte nie vergessen wird. Ein solches Unrecht darf nie wieder passieren. Mit der Pogromnacht am 9. November 1938 nahm die Verfolgung von jüdischen Nachbarn ihren Anfang.
Daran wollen die Oberschüler mit ihrem Schweigemarsch am 9. November erinnern. Gegen 17 Uhr beginnt die Kundgebung am Mahnmal am Bahnhof Grunewald mit dem Zeitzeugen Piotr Zettinger, Schülern des Gottfried-Keller-Gymnasiums und der Landespolizeischule Berlin. Anschließend singt ein Kantorschüler der Jüdischen Gemeinde das Trauerlied "El Male Rachamim" und Benjamin Behar spricht das Totengebet Kaddisch. Gegen 17.30 Uhr wird die Gedenkveranstaltung beendet sein.
Zum Gedenken an die Pogromnacht vor 74 Jahren werden auch an anderen Orten Kränze niedergelegt: am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus am Steinplatz, am Gedenkstein für die Opfer nationalsozialistischer Willkür im Rundhof des Rathauses Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 4; an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Wilmersdorf, Prinzregentenstraße 69-70; an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge "Friedenstempel" Halensee, Markgraf-Albrecht-Straße 11-12; und an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Grunewald, Franzensbader Straße 7-8.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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