Politiker aktivieren: Bundesjustizminister besuchte streitbare Senioren am Hansa-Ufer

Bedrängt von Mikrofonen und Fernsehkameras: Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und Mietersprecherin Christa Kaes. | Foto: KEN
3Bilder
  • Bedrängt von Mikrofonen und Fernsehkameras: Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und Mietersprecherin Christa Kaes.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Moabit. Fünf Monate nach seiner spontanen Zusage hat der Bundesjustizminister den kämpferischen Senioren am Hansa-Ufer einen Besuch abgestattet. Er wolle sich über den Stand der Dinge informieren lassen, sagte Maas einer großen Journalistenschar vor dem Haus.

Die rebellischen Senioren wollen mit dem Besuch durch Heiko Maas (SPD) die eigentlich zuständigen Politiker aus Bezirk und Senat dazu zu bringen, Farbe zu bekennen. Die alten Bewohner sind sauer, dass ihr Haus 2007 an den privaten Investor Akelius verkauft wurde. Sie sind aber noch wütender darüber, dass ihnen das Bezirksamt zugesichert hatte, dass der Bestandschutz Ihrer Mietverträge gesetzlich geregelt sei und kein Anlass zur Sorge bestehe.

Unruhig und ängstlich

Das änderte sich, als Akelius allen Mietern einen Brief zu umfangreichen Bauvorhaben – eine Grundsanierung und Lofts auf dem Dach – und daraus folgenden hohen Mieten ins Haus schickte. „Seitdem sind wir alle unruhig und ängstlich“, schildert Bewohnerin Gisela Junggebauer dem Minister ihre Situation. Zwar hat der öffentlichkeitswirksame Widerstand der Senioren Erfolge gebracht – so hat Akelius die geplanten Baumaßnahmen um drei bis fünf Jahre verschoben, in Härtefällen die monatliche Mietpreiserhöhung bei maximal 20 Euro gedeckelt und zugesichert, dass der Gemeinschaftsraum erhalten bleibt –, aber die Senioren wollen mehr: Das Land Berlin soll das Haus zurückkaufen.

Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus wissen die Senioren dabei hinter sich. Ihr Moabiter Abgeordneter Thomas Isenberg forderte Akelius auf, ein „realitätsorientiertes Angebot an das Land zu machen, dieses Objekt erwerben zu können“. Noch duckt sich der Senat in dieser Frage weg. Ein Vertreter von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sagte bei dem Treffen mit Maas: „Man soll sich nicht die Hoffnung machen, dass der Senat irgendwelche Verträge rückgängig macht.“ Das Haus gehöre der Firma Akelius. „Es gibt keine harten rechtlichen Möglichkeiten, das zu ändern.“ Maas sah aber an vielen Stellen der Auseinandersetzung „erfreuliche Botschaften“. Und Ralf Spann von Akelius sicherte zu: „Wir sind gerne bereit, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen.“ KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.