Gemeinde will sich mehr jungen Menschen öffnen
"Wir wollen Kirche lebendiger und zeitgemäßer machen. Deshalb wenden wir uns auch an Menschen, die als Kinder nicht getauft worden sind", erzählt Pastor Dirk Farr (35). Die Junge Kirche gehört als Teil der Berliner Stadtmission zur Evangelischen Kirche. Die Gemeinde in Johannisthal gibt es bereits seit 2007. Im Gottesdienst erklingen vor allem rockige Variationen alter Kirchenlieder. Statt einer Orgel wird auf E-Gitarre, Schlagzeug und Synthesizer gespielt. Deshalb gab es bei zu Anfang in der Privatwohnung des Pastors auch schnell Beschwerden von Anwohnern.
Deshalb zog man abwechselnd in den Johannisthaler Jugendklub (JoJu) an der Winckelmannstraße und in das frühere Fotogeschäft. "Unser Gemeindeleben ist nicht an ein ehrwürdiges Gotteshaus gebunden", erzählt Dirk Farr. Jetzt wird alles etwas größer. Gottesdienste finden ab dem 1. Advent sonntags um 11 Uhr im Kino "Astra", Sterndamm 69, statt.
Das Gemeindeleben ist an die meist jungen Mitglieder angepasst. Die Taufe der Erwachsenen hat fast etwas von einem Spektakel und findet im Sommer an der Badestelle "Bammelecke" im Langen See statt, begleitet von einer Grillparty.
Der Pfarrer setzt auf die Erwachsenentaufe, seine eigenen Kinder sind bisher nur gesegnet worden. "Sie sollen später selbst entscheiden, ob sie die Taufe wollen", sagt Dirk Farr.
Die Junge Kirche sieht sich als Netzwerkgemeinde, es gibt keine klassische Mitgliedschaft. Zu Gottesdiensten kommen im Schnitt 60 bis 70 Besucher. Rund ein Drittel davon waren bisher übrigens Atheisten. "Im Kinosaal haben künftig bis zu 200 Leute Platz", erzählt Pastor Dirk Farr.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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