Schau zeigt das Leben sowjetischer Soldaten in der DDR

Jörg Morré machte sich in den Kasernen auf die Suche nach den Hinterlassenschaften der russischen Soldaten. | Foto: Wrobel
  • Jörg Morré machte sich in den Kasernen auf die Suche nach den Hinterlassenschaften der russischen Soldaten.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Karlshorst. Mitte 1994 zogen die sowjetischen Soldaten aus den Kasernen in Karlshorst, Wünsdorf und Lieberose ab. Das Deutsch-Russische Museum Karlshorst informiert jetzt über das Leben in den Kasernen.

Als die letzten sowjetischen Soldaten am 31. August 1994 Deutschland verließen, hinterließen sie Kasernen und Truppenübungsplätzen, die kaum ein Einheimischer jemals von Innen zu sehen bekam. Mit dem Abzug endete in Deutschland offiziell die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wie das Leben der sowjetischen Soldaten in den Kasernen in der DDR bis dahin aussah, davon wussten die Menschen, welche nahe den Kasernen wohnten, nur wenig. So etwa in Karlshorst an der Zwieseler Straße, wo sich die Zentrale der Geheimdienste KGB und GRU befand.

Aufschluss über das harte Leben in diesen Kasernen gibt jetzt die Ausstellung "Hinterlassenschaften. Fundstücke nach dem Abzug der russischen Truppen 1994" im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst. Anlässlich des 20. Jahrestages des Abzugs der Truppen aus Deutschland präsentiert die Schau, was an den nunmehr verlassenen Standorten in Karlshorst, Wünsdorf und Lieberose gefunden wurde.

Diese Gegenstände und Dokumente geben Auskunft über das Selbstverständnis der Befreier, die in ständiger militärischer Bereitschaft stehend sich ein wenig heimatliches Privatglück schaffen wollten. "Die sowjetischen Soldaten lebten sehr für sich. Sie hatten schließlich einen militärischen Auftrag, Freundschaften zu Deutschen waren selten", weiß Jörg Morré, Kurator der Ausstellung und Direktor des Museums.

Wie stark das Soldatenleben reglementiert war, belegen Dokumente über den Tagesablauf. So etwa Listen zur Bettenbelegung in den Gemeinschaftsschlafstätten oder zu den Tagesrationen an Lebensmitteln, die jeder Soldat erhielt.

Ein Stück Heimat versuchten die Soldaten zu kreieren, beispielsweise durch die folkloristisch bemalte Fenster einer Cafeteria. Neben den Spuren des Alltagsleben zeigt die Schau außerdem auch Spuren der Geheimdienstarbeit.

Die Ausstellung in der Zwieseler Straße 4 ist dienstags bis sonntags 10-18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es unter www.museum-karlshorst.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 993× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.