Gehhilfen und Rollatoren für die Ukraine spenden
Günter Toepfer reist in das vom Krieg gezeichnete Land

Günter F. Toepfer will in der zweiten Junihälfte in die Ukraine fahren um zu erkunden, wie er helfen kann. Sein Auto mit Anhänger möchte er mit Gehhilfen und Rollatoren vollladen.. | Foto:  Bernd Wähner
  • Günter F. Toepfer will in der zweiten Junihälfte in die Ukraine fahren um zu erkunden, wie er helfen kann. Sein Auto mit Anhänger möchte er mit Gehhilfen und Rollatoren vollladen..
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Mitte Juni wird sich der Karlshorster Günter F. Toepfer auf eine Reise in die Ukraine begeben. „Ich möchte in der Region nördlich von Kiew erkunden, ob und wie ich den Menschen dort am besten helfen kann“, sagt er.

Damit er nicht mit leeren Händen beziehungsweise einem leeren Auto kommt, möchte er gleich jede Menge Gehhilfen und Rollatoren aus Berlin in diese unter dem russischen Angriffskrieg leidende Region mitnehmen. Diese medizinischen Hilfen wird er in einem Militärhospital in Lwiw (Lemberg) als Spende übergeben. „Von dort aus können die Gehhilfen und Rollatoren dann an die Menschen kostenlos verteilt werden, die sie wirklich benötigen“, sagt Toepfer.

Erfahrung im Baubereich

Dass der 81-Jährige sich mit dem eigenen Auto in die Ukraine begibt, um Möglichkeiten der Hilfe zu erkunden, hat mehrere Gründe. „Wenn ich sehe, was der Krieg anrichtet, fühle ich mich richtig schlecht. Ich meine, wir müssen die Menschen dort mit guten Taten unterstützen. Die haben es nicht nur jetzt richtig schwer. Auch wenn der Krieg vorbei ist, gibt es mit der Beseitigung der Kriegsschäden und dem Wiederaufbau viel zu tun. Ich habe Erfahrungen im Baubereich. Deshalb möchte ich auf meiner Fahrt erkunden, ob ich da irgendwie helfen kann“, erklärt er.

Ein weiterer Grund: Er hat darin Erfahrung, über Ländergrenzen hinweg Menschen zu unterstützen. Besonders engagiert er sich seit vielen Jahren für die sogenannten Wolfskinder, die heute im Baltikum leben. Als Wolfskinder wurden Kinder bezeichnet, die am Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Flucht aus Ostpreußen, Polen, Litauen und Russland auf sich allein gestellt waren. Vertrieben aus der Heimat, elternlos und ohne Verwandte zogen sie durch das Land auf der Suche nach Nahrung und Obdach. Solchen Frauen und Männern konnte Toepfer maßgeblich dabei helfen, ihre Identität zurückzuerlangen und Familienangehörige in Deutschland wiederzufinden. Außerdem unterstützt er sie finanziell und besucht sie mehrfach im Jahr. Dafür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. „Alle sind inzwischen über 85 Jahre alt. Es ist abzusehen, dass meine Hilfe dort bald nicht mehr benötigt wird“, sagt er etwas wehmütig. „Ich möchte mich aber weiterhin engagieren.“

Viele Waisenkinder

Deshalb möchte Günter Toepfer, wenn es die Lage im Kriegsgebiet zulässt, in die Region von Butscha fahren. „Diese Stadt ist vom Krieg besonders betroffen“, so der Karlshorster. Dort will er schauen, ob er als Baufachmann Unterstützung organisieren kann oder ob dort vielleicht der Aufbau eines SOS-Kinderdorfs möglich ist. Bereits vor dem Krieg gab es in der Ukraine statistisch gesehen einen sehr hohen Anteil an Waisenkindern, weiß Toepfer. Durch den Krieg sind es noch viel mehr geworden. In einem SOS-Kinderdorf könnten Kinder ein Zuhause finden, in dem sie auch bis zum 19. Lebensjahr eine Ausbildung erhalten.

Drei Abgabeorte

Doch zunächst möchte er Gehhilfen und Rollatoren, gern auch Gehhilfen für Kinder, als Spende mitnehmen. Als Abgabeorte konnte er die Apotheke an der Ehrenfelsstraße 57, das iKarus Stadtteilzentrum an der Wandlitzstraße 13 und den Kiezladen Potpourri an der Eginhardstraße 9 gewinnen. Natürlich können Spenden auch bei Günter Toepfer nach Anmeldung unter Telefon 509 81 13 abgegeben werden. Die Adresse ist nach Absprache zu erfahren. Unter der Nummer können sich auch alle melden, die eine Abholung von Rollatoren oder Gehhilfen wünschen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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