Ein Bus wird kommen
Busverbindung zum Strandbad Tegelsee steht
Es wird auch in den kommenden Sommerferien einen Busbetrieb zum Strandbad Tegelsee geben. Diese Ankündigung machte die BVG am 4. April.
Das Land Berlin als Aufgabenträger, der Bezirk Reinickendorf, die Berliner Forsten und die Verkehrsbetriebe hätten sich darauf verständigt, „das erfolgreiche Pilotprojekt fortzusetzen“. Die Bestellung für den Linienverkehr liege vor, die internen Vorbereitungen für den Einsatz seien bereits angelaufen.
Die Sommerferien sind in Berlin vom 13. Juli bis zum 25. August. Wie 2022 wird die Linie 222 das Strandbad ansteuern. Ebenfalls analog zum vergangenen Jahr ist ein 40-Minuten-Takt vorgesehen. Der Betrieb soll täglich zwischen 10 und 20 Uhr stattfinden. Start und Ziel ist jeweils am S-Bahnhof Tegel. Die Bushaltestelle zum Strandbad befindet sich direkt gegenüber des Eingangs. Sie dient normalerweise nur dem Busverkehr zur und von der Schulfarm Scharfenberg.
Gute Resonanz
Als Grund für die erneute Wiederaufnahme nannte die BVG die scheinbar auch von ihr nicht erwartete Resonanz. Üblicherweise würden neue Linienäste einige Zeit brauchen, bis sie von den Fahrgästen angenommen werden. Hier seien die Busse aber von Beginn an „gut nachgefragt“ gewesen, erklärten die Verkehrsbetriebe – ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Außerdem wäre das Angebot „durchweg positiv“ bewertet worden.
Das Strandbad Tegelsee ist nach Angaben der Betreiber im vergangenen Jahr von rund 40 000 Badegästen besucht worden. Das waren ungefähr doppelt so viele wie 2021, dem ersten Jahr nach der Wiedereröffnung. Einen Anteil am Besucherzuwachs dürfte wahrscheinlich auch die Busverbindung gehabt haben.
Dabei war gerade das nur schwer vorherzusagende Fahrgastaufkommen ein Grund, warum die BVG und auch das Land Berlin der Buslinie zunächst skeptisch bis ablehnend gegenüberstanden. Die Nachfrage wäre schon deshalb schwer zu kalkulieren, weil sie stark wetterabhängig wäre. Der heiße Sommer 2022 hat so gesehen ebenfalls zum Erfolg beigetragen.
Das Bezirksamt hat die zweite Bussaison zum Strandbad Tegelsee natürlich ebenfalls begrüßt. „Ich freue mich sehr, dass wir uns auf die Fortführung verständigen konnten“, erklärte Baustadträtin Korinna Stephan (Bündnis90/Die Grünen). Im vergangenen Jahr hätten sie viele Zuschriften, besonders älterer Menschen erreicht, die sich dafür dankbar zeigten. Die Buslinie wäre deshalb ein gutes Beispiel, wie neue Angebote im öffentlichen Personennahverkehr Teilhabe ermögliche.
Zufahrt ist ein Problem
Ein weiteres Problem bestand in der Zufahrt. Die führt über den Waldkauzweg, der zwar eine „verkehrlich genutzte, aber nicht für den Straßenverkehr gewidmete Verbindung“ in Verantwortung der Berliner Forsten darstellt. Ausnahmen bestehen normalerweise nur für den Transfer der Schüler nach Scharfenberg. Außerdem gab es Befürchtungen, dass wild parkende Autos das Befahren erschweren könnten. Hier hatte das Reinickendorfer Ordnungsamt im vergangenen Jahr „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ Einsätze vor Ort zugesichert, damit Falschparker sehr schnell sanktioniert und die Autos gegebenenfalls abgeschleppt werden können.
Die nicht ganz einfache Gemengelage war deshalb auch der Grund, warum mehrere Stellen beim Projekt Buslinie zum Strandbad involviert waren und sind. Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr aber jetzt mit einer weitaus schnelleren Einigung. „Gute Ideen kann man aufwärmen“, bejubelte die BVG die Fortsetzung des Pilotprojekts. Und ähnlich blumig hieß es schon in der Überschrift zu ihrer Mitteilung „Wir seen uns wieder“.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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