Nachwuchsarbeit bleibt Top-Priorität: Flamingos fiebern Bundesligastart entgegen
Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte werden die Berlin Flamingos am Sonnabend, 31. März, zu einem Spiel in der 1. Baseball-Bundesliga auflaufen. Die Reise geht ins nordrhein-westfälische Solingen. Die Berliner sind gut gerüstet. Aber natürlich ist die Aufregung im Lager der Flamingos riesengroß.
„Die 1. Bundesliga ist für uns alle absolutes Neuland. Und natürlich sind wir sehr aufgeregt und heftig gespannt“, verrät Flamingos-Pressesprecher Markus B. Jaeger. Personell haben die Berliner in den letzten Wochen und Monaten aufgerüstet: Der in Hong Kong geborene Brite Kenneth Chiu könnte als Starting Pitcher in Spiel eins eingesetzt werden. Darüber hinaus wechselten unter anderem auch die US-Amerikaner Andrew Oberthaler und Trevor Caughey sowie der Brite Maikel Azcuy an die Königshorster Straße. Das Saisonziel lässt sich für den Liganeuling übrigens einfach benennen: „Klassenerhalt, Klassenerhalt, Klassenerhalt“, bringt es Jaeger nüchtern und sachlich auf den Punkt. „Die anderen Teams haben uns zwar mit großen Vorschusslorbeeren begrüßt und attestieren uns durchaus die Qualität, es bis in die Play Offs zu schaffen. Aber die Flamingos zeichnen sich unter anderem auch dadurch aus, dass wir keine Traumschlösser bauen. Deshalb denken wir über nichts anderes nach als den Klassenerhalt.“
Apropos Königshorster Straße: Auch der Flamingo Park, die Heimspielstätte der Berliner, hat noch nie Erstligabaseball gesehen. Ist diese Spielstätte ein idealer Standort für die 1. Bundesliga? „Der Flamingo Park ist das am besten ausgebaute Berliner Baseballstadion“, sagt Jaeger. „Vor vier Jahren kamen 20 Zuschauer zu unseren Spielen – in der letzten Saison waren es im Schnitt 350. Wir hoffen nun auf 400 bis 500. Dann wäre der Flamingo Park gut gefüllt. Zudem schauen rund 1000 Menschen unsere Partie im Internet-TV an. Das ist doch schon ganz ordentlich.“
Nur mit guter Nachwuchsarbeit etabliert man sich in Liga 1
Sehen sich die Flamingos als einziger Berliner Bundesligist als Hauptstadtverein? „Ja, absolut“, lässt Jaeger daran überhaupt keine Zweifel aufkommen. „Das sagen wir aber nicht aus einer Arroganz heraus, sondern ganz selbstbewusst. Es gibt so viele talentierte Spieler in ganz Berlin, für die wir eine nachhaltige Option in der 1. Bundesliga sein und werden wollen.“ In der Vergangenheit hätten die guten Baseballer der Hauptstadt stets den Rücken kehren müssen, um in Baseball-Hochburgen wie Regensburg oder Paderborn ihr Glück zu finden. Das soll sich künftig ändern. Ohnehin sind die Berlin Flamingos in den letzten Jahren insbesondere durch eine sehr gute Nachwuchsarbeit aufgefallen. Gelingt auch künftig der Spagat zwischen der 1. Bundesliga und der Förderung und Entwicklung junger Spieler? „Ich würde da noch nicht einmal von einem Spagat sprechen, sondern klipp und klar sagen, dass die Nachwuchsarbeit weiterhin absolut im Fokus stehen wird“, betont Jaeger. „Wir wollen und werden den Breitensport nicht außer Acht lassen.“ Insbesondere durch Projekte wie FlaminGOSchool sei der Zulauf in den letzten Jahren enorm gewesen – die Mitgliederzahl habe sich allein im Jahr 2017 noch einmal um 25 Prozent auf mittlerweile knapp 200 Baseball begeisterte Menschen erhöht. „Die Nachwuchsarbeit ist und bleibt die Top-Priorität im Klub“, sagt Jaeger. Kurz- bis mittelfristig müsse man sogar ernsthaft über so etwas wie eine Baseball-Akademie nachdenken, in der die besten Nachwuchsspieler Berlins gefördert werden könnten. „Man kann sich langfristig nur dann in der 1. Bundesliga etablieren, wenn man auf den eigenen Nachwuchs baut. Anders wird es nicht gelingen.“
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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