Ausbau zum Regionalbahnhof verschiebt sich
"Die Finanzierungsvereinbarung mit dem Land ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb konnten wir mit den Planungen noch nicht beginnen", sagt Giesbert Gahler, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG. Solange der Bahn die Mittel für den Regionalbahnhof nicht zur Verfügung stehen, werde auch kein Geld ausgegeben. Dabei hieß es noch im vergangenen Jahr: "Wir beginnen sofort mit den Planungen für Mahlsdorf." Diese sollten binnen zwei Jahren fertiggestellt und 2014 Baubeginn sein. Er verschiebt sich nun um mindestens ein Jahr, auch wenn sich die Länder und die Bahn schon morgen einigen würden. "Es besteht noch Abstimmungsbedarf mit der Deutschen Bahn und dem Land Brandenburg", sagt Daniela Augenstein, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Dabei gehe es unter anderem um Abstimmungen "fahrplantechnischer Natur".
Letzteres lässt massive Interessenkonflikte zwischen Berlin, Brandenburg und der Bahn vermuten. Eine Abstimmung der Fahrpläne nach Zeit und Uhr ließe sich in einem relativ kurzen Zeitraum bewerkstelligen. Etwas anders ist es, wenn es um die Taktung der Züge geht, um die Zahl der Regionalbahnen und der S-Bahnen.
Bahnfachleute verwenden hier auch den Begriff der "Kannibalisierung". Das Stichwort greift überall, wo sich Regionalbahn- und S-Bahn-Verkehr in die Quere kommen und sich gegenseitig Fahrgäste abschöpfen könnten. Nach Einschätzung von Bahn-Experten werden künftig täglich mehrere Hundert Fahrgäste in die Regionalbahn zu- und umsteigen.
Im Fall eines Regionalbahnhofes Mahlsdorf liegt es auf der Hand, das mancher Fahrgast sich die vielen S-Bahnstationen bis Strausberg sparen wird, um schneller mit der Regionalbahn in Richtung Osten zu fahren. Der Regionalbahnhof Mahlsdorf wird der letzte Halt in Richtung Osten auf Berliner Stadtgebiet sein.
Bis 2013 konkurrierte noch Hoppegarten mit Mahlsdorf um den Regionalbahnhof. Doch eine Studie der Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg stellte klar, dass die Regionalbahn in Hoppegarten nicht wirtschaftlich sein würde.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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