Mahlsdorfer Bürgeramt soll nie wieder öffnen
Anfang Oktober hat der Stadtrat für Bürgerdienste, Stephan Richter (SPD) dem Bezirksamt sein Konzept zur Weiterentwicklung der Bürgerämter in Marzahn-Hellersdorf vorgelegt. Die verbleibenden drei Ämter reichten aus und es verbessere sich sogar der Service, heißt es in dem Papier. Der wichtigste Punkt ist aber die endgültige Aufgabe des Bürgeramtes in Mahlsdorf. Das vierköpfige Bezirksamt hat das Konzept bereits beschlossen.Vor einem Jahr hatte Richter die vorläufige Schließung des Mahlsdorfer Bürgeramtes angeordnet. Mit dem ihm zur Verfügung stehenden Personal könne er nicht den Betrieb aller vier Einrichtungen aufrechterhalten.
Richter verteilte die Mahlsdorfer Mitarbeiter auf die drei anderen Bürgerämter und veränderte die Arbeitsorganisation. Seit Oktober vergeben die Ämter Termine nur noch telefonisch oder online. Lediglich Pässe oder andere Dokumente können ohne Anmeldung abgeholt werden.
Die Maßnahmen wirken. Die Wartezeiten in den Bürgerämtern haben sich von durchschnittlich rund 60 auf 15 Minuten verkürzt. Zuvor mussten Bürger bis zu vier Wochen auf einen Termin warten, inzwischen sind es nur noch zwei.
Langfristig will Richter durch seine Maßnahmen die Arbeitsbelastung und den Frust bei den Mitarbeitern der Bürgerämter senken. Den Wegfall eines Bürgeramtes sieht er als zumutbar für die Bewohner des Bezirks an: "In Großstädten wie München oder Hamburg beträgt die Entfernung zum einem Bürgeramt für den Bürger im Durchschnitt bei 7,1 Kilometer. Bei uns sind es sechs bis 6,5 Kilometer."
Der Mietvertrag für die Räume des Bürgeramtes in Mahlsdorf läuft allerdings noch bis Ende 2015. Pro Monat fallen für den Bezirk Kosten von rund 5500 Euro an. "Wenn die Bezirksverordnetenversammlung die Schließung bestätigt, dann können wir Verhandlungen über eine vorzeitige Beendigung des Vertrages mit dem Vermieter aufnehmen", sagt Richter. Mit einem Beschluss der BVV rechnet der Stadtrat noch in diesem Monat.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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