NABU startet „Insektensommer“: Zwei große Zählaktionen im Juni und im August
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bereitet für die Sommermonate eine große Aktion vor. Dabei sollen an zwei Terminen Insekten gezählt werden.
Bewährt hat sich schon seit vielen Jahren die Aktion „Gartenvögel“. Dabei melden ehrenamtliche Helfer, wie viele Vögel sie an einem bestimmten Tag zählen. So ähnlich soll es auch bei den Insekten ablaufen. Naturfreunde können sich schon die Zeit vom 1. bis 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12. August vormerken. Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ startet der Naturschutzbund sein neues Citizen Science-Projekt „Insektensommer“. Es ist die erste bundesweite Insektenzählung.
Naturfans sind aufgerufen das Summen, Brummen und Krabbeln in ihrer Umgebung zu beobachten. Die Ergebnisse können sie im Internet an den Naturschutzbund melden. „Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und die Menschen für den Schutz dieser Tiergruppe zu sensibilisieren“, sagt Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In Deutschland gibt es nach Schätzungen 33 000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor. Viele Insekten sind durch Monokultur in der Landwirtschaft und den Einsatz von Giftstoffen auf den Feldern bedroht.
Naturfreunde können fast überall zählen und beobachten. Dazu bieten sich in der Stadt der Garten, der Balkon oder ein Spaziergang im Park, auf der Wiese oder im Wald an. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Egal ob Blattlaus, Fliege oder Schmetterling – jeder Sechsbeiner soll gemeldet werden. Auf 16 in Deutschland häufig vorkommende Arten soll dabei besonders geachtet werden: vier Tagfalter, drei Wildbienen, zwei Käfer, zwei Wanzen, zwei Fliegen, die Blutzikade und die Blaugrüne Mosaikjungfer als Libellenart sowie das Grüne Heupferd.
„Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und windstiller Tag. Eine gezielte Erkundungstour ist für jeden schon auf kleinstem Raum möglich, wie zum Beispiel der Blick in die Blumentöpfe“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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