Baumrodungen und ein neuer Besuchersteg geplant

Klaus Pogrzeba, Eckhart Scheffler und Carsten Storbeck vom Lehrkabinett an der Verlandungszone des Teufelsmoors. | Foto: Ralf Drescher
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Müggelheim. Der Teufelssee mit seinem Moor gehört zu den Anziehungspunkten für Wanderer und Spaziergänger in den Müggelbergen. Jetzt rücken Baumaschinen an.

Bis zum Frühjahr soll das Teufelsmoor renaturiert werden. Wegen verstärkter Grundwasserentnahme durch das Wasserwerk Friedrichshagen seit den 80er-Jahren war der Wasserspiegel gesunken. Dadurch wuchsen Gehölze besser, dem Moor droht die Verlandung. "Der Grundwasserspiegel ist rund einen Meter gefallen, das Moor dadurch um 80 Zentimeter abgesagt", erläutert Eckhart Scheffler, der von den Berliner Forsten beauftragte Planer.

Weil die Wasserförderung nach der Wende halbiert wurde, ist das Absacken beendet. "Der Grundwasserspiegel steigt wieder, dazu haben auch viele Regenfälle der letzten Jahre beigetragen", sagt Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba. Bei einem Rundgang zeigt er die Folgen des gesunkenen Grundwasserspiegels. Wo vor Jahrzehnten noch Wasser war, wachsen Erlen, Kiefern und Birken. "Dort entnehmen wir in den nächsten Wochen massiv Gehölze" sagt Forstamtsleiter Pogrzeba.

Dass die Arbeiten im Moor nicht einfach werden, ist allen Beteiligten klar. "Wir arbeiten mit Moorraupen und anderen Kettenfahrzeugen, in besonders sensiblen Bereichen auch per Hand", so der Wasserbauexperte Eckhart Scheffler.

Für Spaziergänger wird es Einschränkungen geben, je nach Bauablauf müssen um den Teufelssee Wege gesperrt werden. Die Umleitungen werden aber ausgeschildert, und das Lehrkabinett wird immer erreichbar sein. Geplant ist bereits ein zweiter Bauabschnitt. Dann soll der 1995 errichtete Knüppeldamm am Rand des Moors abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Der Damm wurde vor 20 Jahren auf Eichenbohlen errichtet, die inzwischen im Boden versinken und müsste ohnehin in den nächsten Monaten geschlossen werden. "Wir bauen einen 300 Meter langen Steg, nur der Steg auf der Südseite wird nicht mehr aufgebaut. Dafür wird es dort eine Aussichtsplattform geben", sagt Klaus Pogrzeba.

Der Steg wird auf eine Art Stempel aufgeständert, soll 1,50 Meter breit werden und Ausweichstellen für Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl bekommen. Die Anlage ist zwar nicht wirklich behindertengerecht, kann aber von Rollstuhlfahrern genutzt werden.

Die Arbeiten rund um den Teufelssee werden vom Senat und durch EFRE-Mittel der EU finanziert. Baubeginn für den Steg soll im März oder April sein, die endgültige Entscheidung wird gemeinsam mit Naturschutzverbänden getroffen.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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