Alte Funktionärsvilla wird abgerissen
Grundstück soll im Naturschutzgebiet aufgehen
Seit über 40 Jahren müssen die Müggelheimer am Ufer der Großen Krampe einen Umweg laufen. Auf dem Grundstück Gosener Damm 38 hatte DDR-Landwirtschaftsminister Heinz Kuhrig (1929-2001) ein Haus mit privatem Wasserzugang bauen lassen.
„Zwar mit Genehmigung des damaligen Stadtbezirks Köpenick, die jedoch rechtswidrig erteilt worden war. Denn das Gebiet um die Große Krampe war seit 1965 Landschaftsschutzgebiet, da hätte auch ein Minister nicht bauen dürfen“, sagt Stefan Förster. Der FDP-Abgeordnete aus Köpenick hatte bei der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung nachgefragt, warum der Schwarzbau noch nicht abgerissen wurde. Nach dem Tod von Kuhrig hatte dort jedoch noch seine Witwe Herta Kuhrig (1930-2020) gewohnt, die in Treptow-Köpenick viele Jahre Vorsitzende der Seniorenvertretung war.
Durch die Anfrage wurde bekannt, dass sich Familie Kuhrig 1991 als Eigentümer hatte eintragen lassen. Grund und Boden wurden aber 1996 per Vermögensbescheid und rückwirkend zum Tag der Wiedervereinigung an das Land Berlin übertragen, die Aufhebung des Nutzungsrechts 2004 zugunsten des Landes Berlin entschieden. Dem folgte ein langer Rechtsstreit zwischen Berlin und der Familie, der erst 2021 mit einem außergerichtlichen Vergleich endete.
Derzeit wird das Grundstück vom Bezirk verwaltet. „Das Bezirksamt beabsichtigt, Haus und Nebenanlagen restlos abzureißen, das Grundstück zu renaturieren und im Naturschutzgebiet aufgehen zu lassen. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnen die Abrissarbeiten. Danach wird die Liegenschaft in das Vermögen der Berliner Forsten übergeben“, teilt Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) in seiner Antwort an den Abgeordneten mit.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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