Gegen rechts: Bezirk setzt auf demokratische Meinungsbildung
Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens war der Verein Offensiv 91 als Träger ausgewählt worden. Der Verein ist seit über zwei Jahrzehnten als Betreiber von Nachbarschaftszentren, Beratungsstellen und Kitas aktiv.Sven Schmohl, Integrationsbeauftragter des Bezirksamts: "Das neue Büro soll dazu beitragen, dass unser Bezirk auch in Zukunft für alle Bürger, für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und für alle Minderheiten lebenswert und offen ist."
Das Büro für Vielfalt und Toleranz ist beim Zentrum für Demokratie (Michael-Brückner-Straße 1) angesiedelt. Yves Müller, einer der beiden Mitarbeiter, hat dort bereits Erfahrungen gesammelt. "Unser neues Büro befindet sich noch im Aufbau. Wir verschaffen uns derzeit einen Überblick über bereits bestehende Netzwerke und Vereine, die sich im Sinn unseres Auftrags engagieren", sagt Müller. Bereits geplant ist die Bildung von Netzwerken durch Migranten. Das neue Büro soll dafür zu einer Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund und andere von Diskriminierung betroffenen Gruppen ausgebaut werden. Durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit soll der interkulturelle Austausch gefördert werden.
Bereits in der Aufbauphase des Büros werden Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gesucht. Sie sollen künftig gemeinsam mit Betroffenen an einem Tisch sitzen und sich in ein Netzwerk zur Stärkung von Vielfalt und Toleranz einbringen. Treptow-Köpenick ist besonders betroffen, da die rechtsextreme NPD im Bezirk ihre Parteizentrale unterhält. Rund um die Brückenstraße am Bahnhof Schöneweide wohnen rund 20 aktive und zum Teil gewaltbereite Rechtsextremisten. In diesem Umfeld kommt es regelmäßig zu Übergriffen auf Demokraten, zu politisch motivierten Sachbeschädigungen und zum Kleben von Hetzplakaten.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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