Pankows einzige Privatuni
Das Bard College Berlin wurde vor 20 Jahren gegründet

Das  Bard College Berlin besteht seit 20 Jahren und ist seit einigen Jahren in Niederschönhausen beheimatet. Direktor Florian Becker und Bendetta Roux, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, können sich über ein stetes Wachstum freuen. | Foto: Bernd Wähner
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  • Das Bard College Berlin besteht seit 20 Jahren und ist seit einigen Jahren in Niederschönhausen beheimatet. Direktor Florian Becker und Bendetta Roux, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, können sich über ein stetes Wachstum freuen.
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Während dieser Tage an den Berliner Universitäten und Hochschule das neue Studienjahr erst beginnt, sind die Erstsemester des Bard College Berlin bereits fleißig am Lernen.

Das Bard College Berlin ist die erste und bislang einzige private Universität in Pankow. An ihr studieren junge Leute aus aller Welt Geistes- und Sozialwissenschaften. In vier Jahren erwerben sie dort ihren Bachelor. Gegründet wurde das Bard College Berlin nach amerikanischem Vorbild vor 20 Jahren. Maßgebliche Förderer der Gründung waren die Wissenschaftler Professor Jens Reich und Professor Detlev Ganten. Gemeinsam mit Partnern aus den USA hatten sie die Idee, in einem Ost-Berliner Bezirk einen Standort für eine freie universitäre Bildung zu schaffen. Diese sollte die Hochschullandschaft in der Stadt bereichern und sich zugleich von den Massen-Universitäten abheben.

Eines der Ziele der in Ost-Berlin neu zu gründenden Universität sollte es deshalb sein, dass die Professoren kleinere Gruppen im Dialog und fachbereichsübergreifend unterrichten. Die finanzielle Situation der Familien, aus denen die Studenten kommen, sollte keine Rolle bei der Immatrikulation spielen. Deshalb gibt es zum Beispiel auch heute ein Stipendienprogramm für junge Leute aus Flüchtlingsfamilien. Und einkommensschwache Studenten erhalten eine spendenfinanzierte Beihilfe.

Begonnen wurde mit der Umsetzung dieser Ideen zunächst in Buch mit einer Sommeruniversität. Später gab es dann Ein- und Zwei-Semester-Programme. 2003 zog das College in frühere Botschaftsgebäude in Niederschönhausen um. Die Gebäude um die Platanenstraße 24 wurden dann von einer eigens gegründeten gemeinnützigen GmbH für das College erworben.

„2008 starteten wir mit dem ersten Bachelorstudiengang“, sagt Direktor Dr. Florian Becker. Seit 2011 ist das College staatlich anerkannt, und 2012 konnten die ersten Studenten mit einem Bachelor ihr Studium abschließen. Zurzeit studieren etwa 260 junge Leute aus 60 Nationalitäten an der privaten Universität. Am College selbst wird auf Englisch unterrichtet. Die Abschlüsse sind in Deutschland und in den USA anerkannt.

Das Bard College in New York hat in den USA bereits eine langjährige Geschichte. Die dortige Schulleitung interessierte sich sofort für die Idee der Berliner Intellektuellen, eine freie universitäre Bildungseinrichtung in Ost-Berlin zu gründen. Und seitdem gibt es Unterstützung aus den USA. So sind die New Yorker unter anderem Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH, die diese Bildungseinrichtung trägt.

Jedes Jahr beginnen über 50 junge Leute ihr Studium am Bard College, in diesem Jahr sind es 55. „Perspektivisch werden wir aber 70 aufnehmen“, sagt Florian Becker. Dafür sind aber einige Baumaßnahmen nötig. Unter anderem soll ein neues Studentenwohnheim bezogen werden. Weiterhin wird mehr Platz für Büros und Seminarräume geschaffen. Für den Bereich Künste wird schon bald ein eigenes Gebäude zur Verfügung stehen. Und auch die Mensa wird erweitert. Perspektivisch wird das College in Niederschönhausen auf insgesamt zwölf Grundstücken mit seinen Einrichtungen zu Hause sein.

Das Bard College Berlin ist nicht nur von seinem Profil her eine Universität, die etwas anders als die Massen-Universitäten ist. Sie sei auch in die Nachbarschaft voll integriert, berichtet Florian Becker. Bewohner aus dem Umfeld nehmen zum Beispiel regelmäßig an Lesungen, Vorträgen und Ausstellungseröffnungen teil.

Weitere Informationen gibt es im Internet www.berlin.bard.edu.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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