Seit einem Jahr verunsichert
Noch keine gesicherte Perspektive für die B.L.O. Ateliers

Dieses Gebäude steht im Eingangsbereich der B.L.O.-Ateliers. Auf dem Gelände arbeiten etwa einhundert Künstler und Handwerker. Hier proben Musiker und gestalten Designer Webseiten. | Foto: Bernd Wähner
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Die Zukunft der B.L.O. Ateliers an der Kaskelstraße 55 ist noch immer nicht gesichert.

B.L.O. steht für das Bahnbetriebswerk Berlin-Lichtenberg Ost, das sich seit 1894 unweit des S-Bahnhofs Nöldnerplatz befand. Als es nach der Wende stillgelegt wurde, siedelten sich Künstler und Handwerker mit Ateliers, Werkstätten, Manufakturen sowie anderen Projekte auf dem Gelände an. Diese gründeten den Verein Lockkunst, der heute um die 100 Mitglieder hat.

Der Mietvertrag, den die B.L.O.-Ateliers mit der Bahn abschlossen, läuft bis 2024. Doch inzwischen gibt es Zweifel, ob danach alles beim Alten bleiben kann. Die Bahn hatte dem Senat zwar angeboten, das Gelände an ihn zu verkaufen. Und dieser hatte das sogar vor. Doch dann zog die Bahn das Angebot zurück. Sie prüft derzeit alle ihre Grundstücke im Rahmen ihrer Infrastrukturoffensive daraufhin, ob sie die Flächen nicht für eigene Zwecke benötigt. Hinzu kommt, dass die Bahn den benachbarten Bahndamm voraussichtlich ab 2022 sanieren will. Dazu benötigt sie eine Fläche für ihre Baustelleneinrichtung.

Seit Monaten setzen sich Kulturschaffende und Politiker für den Fortbestand der Ateliers ein. Die Lichtenberger SPD fordert nun ebenfalls noch einmal nachdrücklich, dass sich der Bezirk gegenüber der Deutschen Bahn als Vermieterin für den Fortbestand stark machen soll. Unklar ist auch die Zukunft von Kunstwerken auf dem Gelände, wie beispielsweise das Birkenwäldchen von Lukasz Surowiec, sowie die Zukunft wichtiger ökologische Rückzugsräume für Wildbienen, Fledermäuse und Zauneidechsen.

„Die B.L.O.-Ateliers sind ein wichtiger und gewachsener Kulturstandort im Kaskelkiez“, sagt die SPD-Kreisvorsitzende Anja Ingenbleek. "Das Bezirksamt muss handeln und erneut das Gespräch mit der Deutschen Bahn suchen.“

Tamara Lüdke und Patricia Holland-Moritz (beide SPD) teilen in einer Erklärung mit: „Wir sind Mitglieder im Freundeskreis B.L.O. und oft auf dem Gelände zu Gast. Die Ateliers gehören zu Lichtenberg. Wir widersprechen dem aktuellen Plan der Deutsche Bahn, einen 2500 Quadratmeter großen Schotterplatz mit Baustraße mitten durch das Ateliergelände anzulegen.“ Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) betonte in der vergangenen Sitzung der BVV, dass der Bezirk alles tun werde, damit die Ateliers erhalten bleiben.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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