CDU plant einen "EnergiePlusCampus" am Lenther Steig
Das Projekt will der Bezirk jetzt bei der Senatsfinanzverwaltung beantragen. Das hat das Bezirksamt mit seinen fünf Stadträten vorige Woche so beschlossen. Der "EnergiePlusCampus" ist eine Idee der Spandauer CDU-Fraktion, die am Lenther Steig einen modernen Schul- und Sportstandort entwickeln will.
Was dafür nötig ist, war Thema einer Informationsrunde der Fraktion mit rund 80 Siemensstädtern am 16. Februar in der Schule an der Jungfernheide. Mit auf dem Podium saßen Baustadtrat Carsten-Michael Röding, Sportstadtrat Gerhard Hanke und der Siemensstädter Abgeordnete Matthias Brauner. Alle drei klärten zunächst über die Fakten auf. So hat der Bezirk die Option, vom Eigentümer Siemens AG die Robert-von-Siemens-Sporthalle mit einem Teilgrundstück am Lenther Steig zu kaufen. Auf diesem Grundstück zwischen Goebelstraße und Schuckertdamm könnte dann eine Zweifeld-Sporthalle gebaut werden, so der Plan. Laut Baustadtrat stehen die Chancen für den Ankauf gut. So habe der Bezirk seinerzeit im Mietvertrag für die Halle ein Vorkaufsrecht mit Siemens formuliert.
"Das ist unser Vorteil, den wir nutzen können", sagte Röding. Vorteil deshalb, weil Siemens das Areal mit Sporthalle und zwei Sportplätzen dem Vernehmen nach eigentlich nur komplett verkaufen will. Den Siemensstädtern und dem Bezirk aber bringt das Großprojekt gleich mehrere Vorteile. Die Schule an der Jungfernheide (ISS) bekommt endlich eine moderne Sporthalle. Die Siemens-Halle kann nach dem Kauf energetisch saniert und von Vereinen genutzt werden. Der Verein der Kegler von Spandau wiederum behält seine Trainingsstätte in der Siemens-Halle dauerhaft. Die Anlage stand bereits vor dem Aus, weil Siemens den Mietvertrag mit den Keglern nicht verlängern wollte. Sportstadtrat Gerhard Hanke sprang ein und sicherte dem Verein die Anlage bis zum 30. Juni 2015. Auch darum ist jetzt Eile geboten. "Bis spätestens Ende September muss der Vertrag über den Ankauf mit Siemens abgeschlossen sein", sagte Gerhard Hanke. Denn bis dahin wolle Siemens sein Areal veräußert haben.
Den Kauf von Halle und Teilfläche will der Bezirk über das Sondervermögen "Infrastruktur der Wachsenden Stadt" (SIWA) finanzieren. Dieses Sondervermögen stammt aus dem Überschuss von 826 Millionen Euro, mit dem der Landeshaushalt 2014 abschloss. Davon wird die Hälfte in den Infrastrukturfonds, die andere Hälfte zum Schuldenabbau eingespeist, informierte Matthias Brauner. Bezirke, die mit dem Geld aus dem Fonds Einzelprojekte finanzieren wollen, müssten ihre Anträge schnell stellen. Die Finanzierung über SIWA ist der zweite Anlauf für den "EnergiePlusCampus". Er sollte ursprünglich über das Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" finanziert werden.
Laut Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) sei der Antrag jedoch chancenlos gewesen. Die CDU aber warf ihm vor, das Projekt gar nicht angemeldet zu haben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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