Strafanzeige wegen Wilderei
Wildschwein am Waldrand geschlachtet
Es kommt selten vor, dass die Polizei vor der Kenntnisnahme ihrer eigenen Mitteilungen warnt. Am 5. November fühlte sie sich dazu veranlasst.
Über Twitter informierte die Polizei über eine Straftat in Tegel, und betonte zugleich, zum Betrachten der beigefügten Bilder brauche man starke Nerven. Wer sich dadurch erst Recht ermutigt fühlte, die Fotos anzuklicken, konnte den Beamten nur Recht geben: Eines der Fotos zeigte den abgeschlagenen Kopf eines Wildschweins.
Dem Verbrechen auf die Spur kam eine Polizeistreife, die am 4. November gegen 22.40 Uhr auf einem Supermarkt-Parkplatz an der Karolinenstraße ein Auto bemerkte. Die 75-jährige Insassin erklärte den Beamten, dass sie auf ihren Mann warte, der gleich von der Arbeit käme.
Die Art der Arbeit sahen die Polizisten dann auch sofort. Auf dem Asphalt lag eine enthauptete und gehäutete Bache. Die Eingeweide des Tieres hatte jemand in eine Kiste gelegt. Zudem fand sich Schlachtwerkzeug an. Im Gebüsch versteckt fanden die Beamten schließlich auch den Täter: Ein 80-jähriger gelernter Metzger.
Der Mann gab zu, er habe das zutrauliche Tier mit einem Beil erschlagen, um es dann zu schlachten und das gute Fleisch zu essen. Schließlich könne er sich das sonst nicht leisten. Doch jetzt wird es richtig teuer für ihn. Nicht nur, dass er vergeblich für die Delikatesse gewildert hat (der Kadaver wurde dem Förster übergeben) – Wilderei ist eine Straftat. Der Einsatz des Beiles könnte zudem als „nicht tierschutzgerechte Tötung“ gewertet werden.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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