Politiker fordern bessere Auslastung in Schönefeld
"Es muss mit allen Mitteln versucht werden, Flüge von Tegel nach Schönefeld zu verlegen", sagt der Reinickendorfer Bundestagsabgeordnete Frank Steffel (CDU). Er kann sich dabei auf einen Beschluss des Landesvorstandes seiner Partei berufen. Wie berichtet, waren die Fluggastzahlen im alten Schönefelder Flughafen kontinuierlich gesunken, während sie in Tegel ständig stiegen. Steffel verweist darauf, dass nach europäischem Recht die Fluggesellschaften selbst entscheiden dürfen, auf welchem Flughafen eines Ziels sie landen. Tegel ist dabei für sie verlockend, weil es für viele Passagiere leichter erreichbar ist als Tegel, und zudem von dort aus Anschlussflüge starten. Die Vorliebe der Fluggesellschaften ließe sich laut Steffel aber dämpfen, wenn Start- und Landegebühren in Schönefeld gesenkt würden.
Unterstützung bekommt der CDU-Vorschlag auch von der anderen Regierungspartei im Land Berlin. Der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz (SPD) hält ihn für "diskussionswürdig", um die Nord-Berliner vom Lärm zu entlasten. Er hat mittlerweile die Bundesregierung gefragt, ob diese über ihre Aufsichtsratsvertreter die Vorschläge der Berliner CDU unterstützen. Hintergrund der Frage ist, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für diese Ideen offenbar wenig zugänglich sind. So hatte Schulz schon im vergangenen Jahr gefragt, ob die Bundesregierung Möglichkeiten sehe, Flüge zwischen Tegel und Schönefeld besser zu verteilen. Die Bundesregierung hatte dies damals verneint.
Während sich mancher Reinickendorfer weiter über den zunehmenden Lärm aus Tegel ärgert, kann im Heimatmuseum die Geschichte des Nord-Berliner Flughafens betrachtet werden. Das Museum hatte, noch ausgehend von der Schließung Tegels im Sommer 2012, seine Jahresausstellung unter das Motto "Last call TXL - Geschichte eines Flughafens, Geschichte einer Nachbarschaft" gestellt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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