Unser Ausflugstipp
Ein Delta zum Verlieben: Eine Radtour durch das herbstliche Oderbruch

Der Oder-Neiße-Radweg führt 465 Kilometer entlang der polnischen Grenze. | Foto: Michael Vogt
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„Hier habe ich im Frieden eine Provinz erobert, die mir keinen Soldaten gekostet hat“ – das soll Friedrich der Große über die Trockenlegung des Oderbruchs gesagt haben.

Das mittelhochdeutsche „Bruoch“ bezeichnet ursprünglich Sumpf oder Moor. Zwischen 1747 und 1762 wurde auf Geheiß des preußischen Königs das Binnendelta der Oder zwischen Bad Freienwalde und Lebus weitgehend trockengelegt und urbar gemacht. Heute wirkt die idyllische Landschaft mit ihren einsamen Gehöften und kleinen Dörfern etwas wie aus der Zeit gefallen. Stille liegt über den Wiesen, unzählige Brut- und Zugvögel wie Graugänse, Singschwäne, Kraniche und Störche nutzen die Auenwälder und Altarme der Oder als Rückzugs- und Futtergebiet. Aber nicht nur für Ornithologen, auch für Wanderer und vor allem für Radfahrer ist das Oderbruch einen Besuch wert. Für die ist Bad Freienwalde idealer Startpunkt. Entlang der Wriezener Alten und Stillen Oder ist bald der Hauptstrom der Oder erreicht, der hier die Grenze zu Polen bildet.

Dem Oder-Neiße-Radweg in südlicher Richtung folgend gelangt man in das kleine Dorf Zollbrücke, das trotz seiner Abgeschiedenheit Kulturgenuss erster Güte verspricht. Das Theater am Rand hat hier mit interessanten Aufführungen, Lesungen, Konzerten und Festivals schon viele Hauptstädter ins Oderbruch gelockt und erfreut sich einer wachsenden Fangemeinde. Das Nachbardorf Neulietzergöricke vermittelt mit seinen rekonstruierten Fachwerkhäusern einen Eindruck, wie die ersten Kolonistendörfer im Oderbruch einst ausgesehen haben müssen. Einige Kilometer weiter hat sich Groß Neuendorf mit einem Kulturhafen auf den Radtourismus eingestellt. Am Oderufer kann man in Eisenbahnwaggons übernachten, im alten Verladeturm sind Ferienwohnungen und ein Café untergebracht. Als End- oder Etappenziel empfiehlt sich das südlich gelegene Küstrin-Kiez. Der Abstecher auf die polnische Seite mit der Besichtigung des „Pompeij an der Oder“, der Festung Küstrin ist dabei fast ein Muss.

Anfahrt: Mit dem RE3 von Berlin-Hauptbahnhof nach Eberswalde, von dort mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) weiter nach Bad Freienwalde (Fahrzeit rund 70 Minuten). Zurück gelangt man zum Beispiel in einer guten Stunde mit der Regionalbahn 26 von Küstrin-Kiez nach Berlin-Lichtenberg. Mit dem Pkw: Die B158 führt direkt nach Bad Freienwalde. Von Küstrin fährt man über die B1 direkt zurück nach Berlin.

Kontakt: Tourist-Information Oderbruch und Lebuser Land, Mittelstraße 10, 15306 Seelow, Telefon 03346 84 98 08, Internet: www.oderbruch-tourismus.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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