Unser Ausflugstipp
„Geniale“ Sommerfrische: Ein Besuch im Einsteinhaus am Havelwasser in Caputh

Albert Einstein verbrachte von 1929 bis 1932 viel Zeit in seinem Caputher Sommerhaus. | Foto: Foto: Stephan M. Höhne
  • Albert Einstein verbrachte von 1929 bis 1932 viel Zeit in seinem Caputher Sommerhaus.
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Etwa sechs Kilometer südlich von Potsdam, in eher schmuckloser Holzbauweise errichtet, liegt es idyllisch zwischen zwei Havelseen: das ehemalige Sommerhaus von Albert Einstein in Caputh.

Als „eine Pleite, aber eine sehr schöne“ beschrieb der Physiker Albert Einstein selbst sein Domizil, in das er im November 1929 einzog. Dabei war es ursprünglich als Geschenk der Stadt Berlin zu Einsteins 50. Geburtstag ausgelobt. Die generöse Offerte relativierte sich allerdings später durch Probleme bei der Grundstückssuche und aufgrund von Querelen im Stadtparlament soweit, dass Einstein schließlich Grundstück und Hausbau selbst finanzierte.

Bereut hat er es offensichtlich nicht, wenn man seinen Aussagen Glauben schenken darf. So schwärmte er bereits kurz nach seinem Einzug: „Das Segelschiff, die Fernsicht, die einsamen Herbstspaziergänge, die relative Ruhe, es ist ein Paradies.“ In der Abgeschiedenheit, die Einstein bewusst ohne Telefon genoss, konnte er in Ruhe kausale Phänomene der Quantenphysik nachspüren oder mit seinem Jollenkreuzer „Tümmler“ auf Segeltour gehen. Das Idyll endete zwar bereits 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und Einsteins Emigration in die USA. Bis dahin gaben sich aber in der „genialen“ Sommerfrische zahlreiche berühmte Persönlichkeiten die Klinke in die Hand, darunter Otto Hahn, Gerhart Hauptmann, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Heinrich Mann oder Max Planck.

Nach Einsteins Emigration erlebte das Haus eine wechselvolle Geschichte. Es war jüdisches Landschulheim, Treffpunkt der Hitlerjugend, Wohnung für Luftwaffenoffiziere, Flüchtlingsfamilien, schließlich Gästehaus der Akademie der Wissenschaften der DDR. Heute gehört es zum größten Teil der Hebräischen Universität in Jerusalem und wird vom Einstein Forum in Potsdam verwaltet. Seit 2005 kann es besichtigt werden, zudem finden regelmäßig Workshops, Seminare und kulturelle Veranstaltungen statt.

Anfahrt: Mit der S7 bis Hauptbahnhof Potsdam und dort weiter mit der Buslinie 607 in Richtung Ferch bis zur Haltestelle Caputh-Schumannstraße. Von der Schumannstraße links in die Rosenstraße, dann wieder links in die Straße Am Waldrand abbiegen (etwa zehn Minuten Fußweg).

Kontakt: Einsteinhaus, Am Waldrand 15-17, 14548 Caputh, Telefon 0331 27 87 80. Geöffnet ist sonnabends, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt beträgt fünf, ermäßigt 2,50 Euro. Eine Besichtigung ist nur mit Führung zu jeder vollen Stunde möglich. Infos im Internet unter www.einsteinsommerhaus.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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