Komponierte Landschaft: Spaziergang durch den Schlosspark Babelsberg

Seit der Sanierung 2016 erstrahlt die Fassade von Schloss Babelsberg im alten Glanz. | Foto: Michael Vogt
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Das Schloss Babelsberg hat viele faszinierende Gesichter. Eines der schönsten zeigt sich aus nördlicher Blickrichtung von der Glienicker Brücke über die Havel.

Das Gegenlicht legt einen märchenhaften Zauber auf das in romantischem Mittelalterstil gehaltene preußische Sommerschloss und lässt die jüngere Vergangenheit des Ortes leicht vergessen. Denn wo heute Spaziergänger flanieren und Ausflugsdampfer kreuzen, trennte noch vor drei Jahrzehnten ein eiserner Vorhang beide deutschen Staaten, spielten sich Fluchtdramen ab, wurden Agenten ausgetauscht.

Kein Zweifel, die Kulisse ist filmreif. Das erkannte lange vor Filmemacher Steven Spielberg (Bridge of Spies / Der Unterhändler) bereits der Prinz und spätere preußische König Wilhelm I., als er 1833 Karl Friedrich Schinkel mit der Planung einer Sommerresidenz beauftragte. Der entwarf zunächst ein Schloss in der Größe eines Cottage im neugotischen Stil englischer Landhäuser. Das wurde ab 1844 von Schinkels Meisterschüler Ludwig Persius und nach dessen Tod von Johann Georg Strack zu einem repräsentativen Schloss ausgebaut, maßgeblich geprägt vom damals vorherrschenden Mittelalterstil. Für die Gestaltung des 124 Hektar großen Parks zeichneten zunächst Peter Joseph Lenné, später der „grüne“ Fürst Hermann Fürst von Pückler-Muskau verantwortlich. Der komponierte ein beeindruckendes Landschaftsbild als Fortsetzung der Schlossräume unter freiem Himmel. Schmale Wege kreuzen große Sichtachsen, künstliche Wasserfälle, Bäche, Seen und Brunnenanlagen wechseln sich ab mit sanft abfallenden Wiesen, Gartenterrassen und verspielten Blumengärten. Und so ist Entdecken und Verweilen das Motto eines Spaziergang durch den hügeligen Park. Denn von vielen ausgewiesenen Stellen wie zum Beispiel dem Flatowturm lassen sich bei klarer Sicht weitere Höhepunkte des preußischen Arkadiens überblicken: Schloss Glienicke, Schloss und Park Sanssouci, das Marmorpalais, Cecilienhof oder in der Ferne die Sacrower Heilandskirche und die Pfaueninsel.

Anfahrt: Vom Hauptbahnhof geht es mit der Linie S7 zum S-Bahnhof Babelsberg. Dort den Bus 616 Richtung Griebnitzsee bis Haltestelle Schloss Babelsberg nehmen. Eine schöne Alternative ist der Bus 316 von S-Bahnhof Wannsee zur Station Jagdschloss Glienicke. Von dort ist es ein kurzer Spaziergang auf dem Mauerweg nach Klein-Glienicke und auf der Lankestraße über die Glienicker Lake in den Schlosspark Babelsberg.

<div class="docTextServiceText">Kontakt: Schloss Babelsberg, Park Babelsberg 10, 14482 Potsdam. Informationen unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/park-babelsberg/">www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/park-babelsberg/</a></div>

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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