Bauarbeiten beginnen jetzt
Villa Herbert wird erhalten

Schöne Fassade, aber stark beschädigt.  | Foto: Christian Schindler
10Bilder
  • Schöne Fassade, aber stark beschädigt.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Die im Jahr 2015 angekündigte Sanierung der ehemaligen Villa Herbert am Waidmannsluster Damm 155 beginnt jetzt tatsächlich. Ursprünglich sollte sie jedoch längst beendet sein.

Sevki Sensoy lächelt immer wieder verschmitzt, wenn sich eine neue Perspektive zeigt. Auf Anregung des CDU-Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen führt er durch die Villa Herbert, die noch immer die hochherrschaftliche Atmosphäre ausstrahlt, die ihr Architekt Ernst Busse in den Baujahren 1906 und 1907 schaffen wollte. Allerdings: Das Hochherrschaftliche ist jetzt mit viel Fantasie verbunden. Der Betrachter sieht zuerst eine bröckelnde Fassade, zersplitterte Fenster, Schimmelbefall an Wänden.

So etwas entsteht, wenn eine Immobilie wie in diesem Fall mehr als 15 Jahre ungenutzt leer steht. Der Diplom-Ingenieur Sensoy ist Spezialist für denkmalgerechte Sanierung. Wo andere nach der Abrissbirne fragen, sucht er die sinnvolle Verbindung von Alt und Neu. Schwamm und Schimmel sind für ihne keine Schrecken, sondern Herausforderungen. Schon lange ist er mit seinem Geschäftspartner Rauf Uluc, Geschäftsführer der Arbenus Immobilien GmbH, damit befasst, alten Gebäuden neues Leben zu geben.

Abstimmung mit der Feuerwehr führte zu Verzögerung

Die beiden entschieden sich schon 2015, auch am Waidmannsluster Damm tätig zu werden. In die denkmalgeschützte Villa sollen neun Eigentumswohnungen eingebaut werden, im großzügigen Garten hinter dem Gebäude zwei Einfamilienhäuser neu entstehen. Doch dann hakte es laut Sensoy bei der Terminabstimmung mit der Feuerwehr. Schließlich ist auch der Neubau nicht unkompliziert. Das Bezirksamt bestand darauf, dass zuerst das Denkmal saniert wird, damit nach den Neubauten die komplizierte Denkmalssanierung nicht etwa ausbliebe. Und immer musste dabei der Brandschutz gewährleistet sein. Weil seit 2015 von Bauarbeiten nichts zu sehen war, fürchteten Anwohner schon, dass die Villa Herbert endgültig verfallen könnte. Wegen der Brandschutz-Verzögerung zogen Uluc und Sensoy ein Projekt in Leipzig vor, das ihre Kräfte band.

Jetzt gibt es einen neuen Fahrplan. Fassade und Dach des Denkmals in Waidmannslust werden gesichert oder saniert, dann wird hinten neu gebaut, während auch im Altbau die Experten Hand anlegen. So wird vermieden, dass die künftigen Bewohner der Villa quasi als Willkommensgruß erstmal die Bauarbeiten im Garten ertragen müssen.

Das Investitionsvolumen am Waidmannsluster Damm schätzt Uluc auf bis zu 2,2 Millionen Euro. Wenn es sehr gut läuft, könnten in einem Jahr die ersten Wohnungen bezogen werden. Aber bei der Aussage schaut Sensoy wieder verschmitzt auf eine sich biegende Decke: „Mal sehen, was wir da finden, wenn wir sie aufmachen.“

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 130× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 916× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 586× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.973× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.