Mit einem Bein in Brandenburg und mit dem anderen Bein in Berlin
Ob im Norden oder Süden, Westen oder Osten, überall gab es bis 1989 in Berlin unüberwindbare Mauer- und Zaunanlagen, die ein Betreten des Grenzgebietes zur DDR und umgekehrt zu West-Berlin verhinderten.
Aus der innerdeutschen Grenze ist inzwischen eine „unsichtbare“ Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg geworden, die sich allerdings zum Teil noch eine vielfältige Fauna und Flora erhalten hat. Darum gibt es am Rande von Berlin noch viele schöne Ecken zu entdecken.
Eine besonders schöne Herausforderung ist, den westlichsten Punkt Berlins zu finden. Schaut man sich den Berliner Stadtplan an, dann kann man schnell erkennen, dass Potsdam bis an die Grenze zu Berlin herankommt.
Hier kommt jetzt die Glienicker Brücke ins Spiel. Genau in der Mitte, am tiefsten Punkt des Stahlbogens ist der Grenzverlauf zwischen Berlin und Brandenburg. Eine Metallplatte mit der Inschrift „Deutsche Teilung bis 1989“ erinnert an die innerdeutsche Grenze zwischen Ost und West. Ein kleines Plastikschild der Straßenverwaltung gibt außerdem Auskunft: „B1, Kreis Potsdam, km 0,0“. Man kann hier mit einem Bein in der Bundeshauptstadt stehen und mit dem anderen in der Landeshauptstadt. Zu Zeiten des „Kalten Krieges“ war dies nicht möglich. Sei denn, man war Spion der Ostblockstaaten oder der westlichen Allianz und hat sich schnappen lassen. Filmreif und spektakulär waren dann die Treffen auf der Brückenmitte, wenn die „Schnüffler“ ausgetauscht wurden.
Inzwischen alles Vergangenheit und auch filmisch realistisch aufgearbeitet. Wer jetzt hier steht und seinen Blick über die Havel streifen lässt, sollte sich aber nicht am westlichsten Punkt Berlins wähnen, denn der liegt geografisch noch zirka 600 Meter weiter nördlich mitten in der Havel im Jungfernsee. Um dort hinzukommen, braucht man ein Boot oder nimmt eine Fähre, die zwischen Berlin und Potsdam verkehrt und kommt dem Punkt so noch ein Stück näher. Text und Foto: Klaus Tolkmitt
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