Bilder aus Brokkoli und Kaffeesatz
Kiezbewohnerin schafft ungewöhnliche Kunst

Rosi Rose (links) spricht mit der Leiterin des Nachbarschaftstreffs, Doreen Otto, über ihr Bild „Erster Schnee im Oktober“. | Foto:  Bernd Wähner
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Im Nachbarschaftstreff an der Seefelder Straße 50 ist derzeit eine Ausstellung mit Bildern eine Kiezkünstlerin zu sehen, deren Besonderheit sich erst bei näherem Hinschauen erschließt.

Unter dem Künstlernamen Rosi Rose zeigt sie nicht nur Bilder in Acryl auf Leinwand. Sie „verkunstete“ auch alle möglichen anderen Materialien, wie sie erklärt. Dazu zählen Blätter, Nudeln, Eierschalen, Brokkoli. Knöpfe, Schrauben, Kaffeesatz und anderes mehr. Dabei hatte die 62-jährige jahrzehntelang mit dem Malen und dem künstlerischen Gestalten gar nichts am Hut. Während eine Reha 2012 musste sie sich für ein ergotherapeutisches Angebot entscheiden. Sie wählte das Malen, „nicht aus Überzeugung, sondern weil ich irgendetwas auswählen musste“, sagt sie.

Nach der Reha wollte sie eigentlich nicht weitermachen. Doch dann kam es anders. Rosi Rose kaufte Farbe und Leinwand. Dann begann sie Schritt für Schritt über Anleitungen aus dem Internet Bilder zu malen. „Das machte mir sofort richtig Spaß", sagt sie.“

Beim Malen eines Birkenwäldchen nach Vorlage hatte sie plötzlich ganz andere Ideen, wie das Bild aussehen könnte, als es die nächsten Schritte im Internet vorgaben. „So entstand mein erstes ganz eigens Bild“, erinnert sich die Hobbykünstlerin. Später begann Rosi Rose, neben Acrylfarbe und Leinwand auch andere Materialien zu verwenden.

So sammelte sie beim Herbstspaziergang zum Beispiel unzählige Ahronblätter. „Die Blätter dieses Baumes haben im Herbst soweit ich weiß etwa 200 unterschiedliche Brauntöne. Das inspirierte mich zu einem Bild. Ich trocknete die Blätter, lackierte sie, ließ sie erneut auf einem Wäscheständer trocknen und dann schichtete ich sie übereinander zum meinem Bild ‚Laubhaufen‘.“ Dieses Bild hat sie inzwischen an einen Bewunderer ihrer Kunst verschenkt.

Ebenfalls mit natürlichen Materialien gestaltete sie ein Landschaftsbild mit Bäumen. Dafür trocknete sie Brokkoli, aus dem dann die Bäume wurden. Auch ein Bild mit getrockneten und konservierten Eierschalen gibt es. Dieses in einer Blautönung gehaltene Bild entfaltet eine ganz besondere Wirkung und hängt im Wohnungsflur der Künstlerin. Eines der aufwendigsten Werke ist der „Baum“. Für ihn befestigte Rosie Rose etwa 200 Schrauben auf eine grobe Spanplatte, von denen aus sie Schnüre so geschickt zog, dass tatsächlich eine Baum-Silhouette entstand.

„Ich brauche immer eine Inspiration für ein nächstes Kunstwerk. Auf Bestellung an einem Bild zu arbeiten, dass klappt bei mir nicht“, sagt sie. Und Inspirationen hat die Kiezbewohnerin häufig. Inzwischen reicht der Platz in ihrer Wohnung kaum noch für neue Werke. Deshalb ist die froh, dass sie sie nun im Kieztreff an der Seefelder Straße 50 zeigen kann. Wem eines der dort ausgestellten Bilder gefällt, der kann es übrigens gegen eine Spende mitnehmen.

Infos zum Nachbarschaftstreff auf www.nachbarschaftstreff-seefelder.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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