Rückspiegel und Blinker jetzt von hier

Innovatives Unternehmen für Motorradzubehör zog aus Kreuzberg in den Aurelis-Park

In den Bezirk Lichtenberg ziehen immer mehr Firmen. Ein Beispiel ist das Unternehmen motogadget.

Dies innovative Firma zog aus Kreuzberg in neue Hallen im Aurelis-Gewerbepark an der Wollenberger Straße 2. Über die Entwicklung des Parks sowie motogadget informierte sich Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke), der auch für die Wirtschaftsförderung im Bezirk zuständig ist, bei einem Besuch. Im Sommer 2020 erhielt der Projektentwickler Aurelis die Baugenehmigung für Logistik- und Produktionshallen auf seinem Gelände an der Wollenberger Straße. Kerngedanke sei gewesen, die alten, heruntergekommenen und zu 60 Prozent leerstehenden Gebäude abzureißen und einen modernen Unternehmerpark zu errichten, erklärt Aurelis-Projektentwickler Jules-Edouard Jeannot.

Standen zuvor 9000 Quadratmeter Fläche für Unternehmen zur Verfügung, so wurde diese mit den neuen Hallen auf 18 000 Quadratmeter verdoppelt. Die Hallen sind in einer Art Modulsystem so errichtet, dass sie sich einmietenden Unternehmen nach eigenem Bedarf einrichten und ausgestalten können. „Für uns ist der Unternehmer-Park an der Wollenberger Straße 2 ein Pilotprojekt, das wir auch an anderen Orten umsetzen möchten“, sagt Jules-Edouard Jeannot.

Bereits 2018 fanden erste Gespräche zur Umgestaltung des Gewerbeparks statt. Nach der Baugenehmigung im Sommer 2020 wurde das Projekt bis Oktober 2021 umgesetzt, informiert Jules-Edouard Jeannot. Inzwischen sind alle Gewerbeflächen bezogen. Zirka 300 Mitarbeiter sind den Hallen insgesamt tätig.

Von den Bedingungen und Möglichkeiten sind auch Garrit Keller und Heiko Stahl sehr angetan. Sie sind Geschäftsführer der motogadget GmbH. Mit ihrem Team von 25 Spezialisten fertigen sie individuelles Motorradzubehör. Wer ein wenig Einblick in die Motorradbranche hat, weiß: Das ist einer der größten Märkte im Freizeitbereich. Allein in Deutschland sind etwa vier Millionen, meist hochwertige Motorräder registriert.

Wer das Geld hat, das Motorrad nach seinen Wünschen zu individualisieren, für den bietet motogadget die passende Ausstattung. Die Bandbreite reicht von glaslosen Rückspiegeln über individuelle Blinker und digitale Geschwindigkeits- und Umdrehungszahlmesser bis hin zu elektronischen Schalt- und Steuerungsinstrumenten. Alle Produkte werden im Unternehmen selbst entwickelt. „Wir haben zahlreiche Patente darauf“, berichtet Garrit Keller.

„Dass wir uns hier eimieteten, hatte vor allem zwei Gründe“, berichtet Heiko Stahl. „Das ist zum einen die Flexibilität, die die Hallen bieten, zum anderen deren Größe.“ Dass die Hallen genau zu diesem Unternehmen passen, davon konnte sich Bürgermeister Michael Grunst bei einem Rundgang überzeugen. Hier wird alles mit modernsten Maschinen und in aufwendiger Handarbeit gefertigt. So wird bei der Herstellung der glaslosen Spiegel unter anderem CNC- sowie Lasertechnik verwendet. Und in der Blinker-Fertigung gibt es zahlreiche Arbeitsschritte, die mit höchster Präzision in Handarbeit ausgeführt werden. Für die Herstellung der elektronischen Schalt- und Steuerungsinstrumente braucht es indes nicht nur Mitarbeiter mit einer ruhigen Hand, sondern zugleich mit viel Erfahrung.

Alle Beschäftigten wurden vom Unternehmen selbst ausgebildet. Derzeit sei es allerdings schwierig, Fahrkräfte zu finden, berichtet Garrit Keller. Deshalb wird überlegt, in Arbeitsplatznähe Wohnungen anzumieten, um einen Anreiz zu bieten. Dass dies ein Anreiz sein kann, bestätigt Karsten Dietrich, der Vorsitzende des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg. „Wir wollen aber nicht länger nur darüber reden, wir wollen den Neubau von Wohnungen selber in die Hand nehmen“, sagt er. „Wir überlegen als Wirtschaftskreis, in Lichtenberg eine Baugenossenschaft zu gründen. Dazu führen wir bereits Gespräche.“

Infos auf www.motogadget.com und zum Aurelis-Park auf https://aurelis.de