Im Unfallkrankenhaus erleben Oberschüler Folgen eines Unfalls

Kati Balog und Michael Großmann vom UKB legten beim Präventionstag Tobias Jost von der Klingenberg-Schule einen Verband an. | Foto: hari
  • Kati Balog und Michael Großmann vom UKB legten beim Präventionstag Tobias Jost von der Klingenberg-Schule einen Verband an.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Biesdorf. Schüler der Klingenberg-Schule sahen sich im Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) die Folgen von Unfällen unter Alkoholeinfluss an. Mit der Schocktherapie sollen die Jugendlichen von dem Fahren mit Alkohol abgeschreckt werden.

"Am meisten hat mich beeindruckt, die bewusstlose Frau auf der Rettungsstation liegen zu sehen", sagt Tobias Jost, Schüler der Klingenberg-Schule. Die neunten Klassen der Oberschule nahmen am Dienstag, 29. April, an dem Präventionsprogramm P.A.R.T.Y. am Unfallkrankenhaus Berlin teil. Wie ihm erging es den meisten Schülern: Es ist das eine, einen Komapatienten in einem Film zu sehen. Etwas ganz anderes ist es, die Hilflosigkeit solcher Unfallopfer hautnah zu spüren.

Das Präventionsprogramm "Prevent Alcohol and risk-related Trauma in Youth" wurde ursprünglich von der Universität Toronto entwickelt. In der Bundesrepublik wird es deutschlandweit von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie unterstützt. Das UKB ist der neunte Standort in Deutschland, an dem es umgesetzt wird. Start war mit den Schülern der Biesdorfer Oberschule.

Die Jugendlichen durchliefen an dem Unterrichtstag am UKB alle Stationen eines verletzten Unfallopfers. Feuerwehr und Polizei informierte sie über die Situation an Unfallstellen und die Ursachen von Unfällen.

Im Krankenhaus besichtigten sie die Rettungsstelle mit dem Schockraum und die Intensivstation. In der Sporthalle zeigten ihnen Angestellte der Klinik, was es heißt, im Rollstuhl zu sitzen oder eine Halsstütze tragen zu müssen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten sie mit Halskrause oder Armverband am eigenen Leibe spüren, wie unbequem es ist, unter solchen Bedingungen essen oder trinken zu müssen. Den Abschluss bildete ein Gespräch mit einem ehemaligen Unfallpatienten.

"Wir setzen auf die Schocktherapie", sagt Gerrit Mattes, Oberarzt der Unfallchirurgie im UKB. Im vergangenen Jahr sind 350 Jugendliche in Deutschland bei Unfällen unter Alkoholeinfluss gestorben. In der Altersgruppe von 15 bis 17 Jahren waren es 113 Jugendliche. "Es geht dabei nicht nur um Alkohol. Gerade diese Altersgruppen zeigen einen höheren Hang zum Fahren mit Risiko - sei es mit dem Fahrrad", erläutert der Oberarzt.

Mehr Informationen zum Präventionsprogramm unter www.partyprogram.de.
Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 184× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 142× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 14× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 192× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.527× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.