Kiezmarkt vor dem Aus? Frank Winnig sucht einen Nachfolger
Das Haus in der Gutenfelsstraße 8 hat eine lange Tradition. Es liegt mitten im Blankenburger Siedlungsgebiet. Bereits 1907 hatte Hermann Nüske die Idee, dass man hier einen Treffpunkt für die Siedler schaffen müsste. Er eröffnete ein "Kaffee-Lokal und Restauration". Das Lokal lief so gut, dass die Nüskes es aufstockten. Es erhielt sein heutiges Aussehen.
Vor 25 Jahren wurde Frank Winnig Verkaufsstellenleiter in dem inzwischen vom Konsum betriebenen Laden. Der Elektronikingenieur hatte bereits beim Konsum gearbeitet und "blieb hier kleben", wie er sagt. Er entwickelte den Laden zu einem echten Kiezmarkt. "Hier kaufen die Blankenburger nicht nur ein. Der Kiezmarkt ist ein echter Kieztreff, über den sich soziale Kontakte entwickelten", meint Michael Pflüger. Er ist seit 2001 Besitzer des Hauses. Der Laden fördere das Miteinander ungemein.
"Dass wir uns alle so gut verstehen liegt auch daran, dass wir mit Herrn Winnig so einen engagierten Nachbarn haben", sagt Michael Pflüger. Besonders viel zu tun hat der Kiezmarkt-Chef morgens. Dann bäckt er Brötchen. Eigentlich macht er erst um 7 Uhr auf, aber meist frühstückt er bereits davor mit einigen Nachbarn. Von 13 bis 15 Uhr ist Mittagspause im Kiezmarkt. Dann ist Frank Winnig in der Blankenburger Siedlung unterwegs. Ältere Blankenburger können nämlich telefonisch ihre Bestellungen bei ihm aufgeben. In der Mittagspause liefert er alles aus. Nachmittags, wenn viele von der Arbeit kommen, "brummt" der Laden. Um 18 Uhr ist dann eigentlich Feierabend. Aber auch da schaut Frank Winnig nicht ganz genau auf die Uhr. Wenn Frank Winnig in den Ruhestand geht und sich kein Nachfolger findet, würde diese Blankenburger Institution verschwinden. Viele Nachbarn hoffen natürlich, dass es weitergeht.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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