Höherer Wasserstand, weniger Wildwuchs
Denkmalgerechte Sanierung des Bohnsdorfer Dorfangers soll 2023 beginnen

Der Dorfanger mit dem Teich in der Mitte benötigt eine Aufwertung. Mit verschiedenen Maßnahmen soll das Austrocknen verhindert werden. | Foto: Philipp Hartmann
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Der Wasserstand ist niedrig, der Teich beinahe komplett zugewachsen. Wirklich einladend sieht der Dorfanger Bohnsdorf nicht aus. Das Bezirksamt wird die Anlage deshalb umfangreich sanieren lassen. Bis dahin wird allerdings noch viel Zeit vergehen. In diesem Jahr sollen erst einmal nur die benötigten Finanzmittel an den Bezirk übertragen werden.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte im Juni beschlossen, für das Vorhaben 2,97 Millionen Euro aus dem Programm zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel zur Verfügung zu stellen. Weitere zehn Prozent dieser Summe trägt der Bezirk als Eigenanteil. Mit den insgesamt rund 3,3 Millionen Euro soll der Dorfanger „unter gartendenkmalpflegerischen, ökologischen, stadtklimatischen und nutzungsorientierten Gesichtspunkten“ saniert werden. Geplant ist unter anderem, die Wege und Flächen zu erneuern und eine geeignete Möblierung zu beschaffen. Der Wildwuchs soll gerodet werden. Eine neue und nachhaltige Bepflanzung, die besser an den Klimawandel angepasst ist, wird folgen. Dazu zählt neben der Saat von insektenfreundlichen Wiesen die Anpflanzung trockenheitsresistenter Gehölze.

Der Wildwuchs auf dem Dorfanger breitet sich immer weiter aus, begünstigt durch den niedrigen Wasserpegel. | Foto: Philipp Hartmann
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Eine Herausforderung wird sein, den Dorfteich künftig auf einem konstant hohen Wasserstand zu halten. Nur so kann verhindert werden, dass das Kleingewässer nicht wieder mit Rohrkolben zuwächst. „Es wird eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt, um technische und bauliche Lösungen zu entwickeln, mit denen der Wasserstand des Dorfteichs dauerhaft stabilisiert werden kann“, teilte das Bezirksamt auf Nachfrage der Berliner Woche mit. Die Nutzung des Regenwassers von Straßen und Gehwegen sowie von den umliegenden Höfen und Dachflächen soll für einen natürlichen Wasserstand sorgen. „Die versiegelten Flächen sollen durch ‚Sickerpflaster‘ ersetzt werden. Damit werden anfallende Niederschläge vor Ort für das Grundwasser und den Dorfteich genutzt“, erklärt das Amt.

Für die Dorfkirche sollen die Arbeiten keine Folgen haben. Die evangelische Kirchengemeinde sei demnach langfristig in die Vorbereitung einbezogen worden. „Eventuell erfolgt eine Verbindung der Dachentwässerung der Kirche in den Dorfteich. Ob das möglich und sinnvoll ist, wird Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung sein“, heißt es. Über mögliche Absperrungen und Auswirkungen für Anwohner kann der Bezirk noch keine genauen Angaben machen. Bürger sollen aber über alle Maßnahmen rechtzeitig informiert werden. Gemeinsam mit der Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung Treptow-Köpenick und dem „Netzwerk Bohnsdorf“ werde ein Beteiligungskonzept entwickelt. Aktuell geht die Verwaltung davon aus, dass im kommenden Jahr Planungen, Untersuchungen und Gutachten beginnen. Erste Baumaßnahmen soll es 2023 geben. Der Projektzeitraum läuft bis Ende 2024.

Aushängeschild des Angers ist die Dorfkirche. | Foto:  Philipp Hartmann
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Neben der Sanierung des Angers soll am Standort des Vereins der Feuerwehr- und Siedlerfreunde Bohnsdorf in der Dahmestraße 23 ein Umweltbildungs- und Begegnungszentrum entstehen. Architektenplanungen lägen beim Verein bereits vor, seien aber noch nicht verbindlich. Zur Anwendung sollen dabei alle aktuell zur Verfügung stehenden klimaschonenden Materialien und Bauweisen kommen. „Dazu gehören bei der Materialauswahl eine Holzständerbauweise und der weitestgehende Rückgriff auf nachwachsende oder recycelte Materialien. Die Gebäudetechnik soll die aktuellen Anforderungen an Niedrigenergiehäuser erfüllen und, wenn verfügbar, diese übertreffen“, gibt das Bezirksamt Einblicke. Um einen dauerhaft klimaneutralen Betrieb des Zentrums zu ermöglichen, sollen Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt sowie Erdwärme und Photovoltaik genutzt werden. Einer ersten Schätzung zufolge soll dies eine Million Euro kosten.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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