Entschlossener Gegner der Nazis
Gedenken zum 87. Todestag des Dichters Erich Mühsam

Die Hufeisensiedlung erinnert am 17. Juli an ihren berühmtesten Bewohner Erich Mühsam. Die Gedenkfeier beginnt um 15 Uhr auf dem Platz an der Hufeisenstreppe, Fritz-Reuter-Allee 46.

Der anarchistische Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist Erich Mühsam, geboren 1878 in Berlin, lebte von 1927 bis 1933 in der Britzer Siedlung. Als politischer Aktivist war er maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde. Dank einer Amnestie kam er nach fünf Jahren frei. Während der Weimarer Republik setzte er sich in der „Roten Hilfe“ für die Freilassung politischer Gefangener ein. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten in seiner Wohnung verhaftet und am 10. Juli 1934 von der Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.

Er gehörte nicht zufällig zu den ersten Opfern des Hitler-Regimes. Als Gegner des Ersten Weltkriegs und Mitbegründer der Münchner Räterepublik von der extremen Rechten als „Novemberverbrecher“ gebrandmarkt, war er seit Langem als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Bis zuletzt rief er zum Kampf gegen den Faschismus auf. Als Kämpfer für die „Unterdrückten, Leidenden, Enterbten“ wird er von seinen Mitstreitern beschrieben, als „der typische fortschrittliche jüdische Intellektuelle“, als „Repräsentant des modernen Kulturmenschen“.

Bei der Feier wird unter anderem Lienhard Böhning, Vorsitzender der Lübecker Erich-Mühsam-Gesellschaft, sprechen. Außerdem stellen Ralf „Trotter“ Schmidt und Band ihr Erich-Mühsam-Programm „Da bin ich, öffne zögernd deine Tür“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Schließlich werden zehn Linolschnitte aus „Nacht über Deutschland“ von Clément Moreau gezeigt, die aus dem Erzählstrang „Erich Mühsam“ stammen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Anwohnerinitiative „Hufeisern gegen Rechts“.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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