Im Schlosskrug wird ein Zimmer nach Fontane benannt
Dass ein Raum in einem italienischen Restaurant ausgerechnet nach dem märkischen Schriftsteller benannt wird, mag einige wundern. Aber das Restaurant gab es bereits zu Theodor Fontanes Zeiten. Seinerzeit hieß es "Schlosskrug". In diesem konnten die Wirtsleute im Juni 1860 den Schriftsteller begrüßen. Auf einer seiner Wanderungen machte er halt in Buch. Sein Resümee nach dem Besuch in diesem nördlich vor Berlin gelegenen Dorf: "Hier ist es gut sein."
Auf die Idee, an den Schriftsteller zu erinnern, kamen Adolf und Rosemarie Henke. "Wir zogen vor etwa einem Jahr aus Niederschönhausen nach Buch", sagt Adolf Henke. "Von unserer Wohnung aus haben wir einen herrlichen Blick auf den Schlosspark. Nicht weit entfernt befindet sich das Il Castello." Nach dem Umzug wollte das Ehepaar mehr über Buch und seine Umgebung erfahren. Als hervorragende Lektüre erwiesen sich dabei die Schilderungen Fontanes in den "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Die Henkes begaben sich auf Fontanes Spuren in Buch. Sie konnten erfreut feststellen, dass vieles, über das er einst schrieb, heute noch erhalten ist. Dazu zählt auch das Gebäude des Dorfkrugs. "Als Fontane nach Buch kam, fand im Dorfkrug gerade eine Hochzeit statt", berichtet Adolf Henke. "Er konnte hier sehr gut essen und Bier trinken. Außerdem übernachtete er hier. Insgesamt fühlte er sich offenbar sehr wohl in Buch."
Das Ehepaar war sich einig: Man müsste in Buch an Fontane und seinen Besuch erinnern. So wurde die Idee geboren, einen Raum im früheren Schlosskrug nach Theodor Fontane zu benennen. Die heutigen Eigentümer waren von der Idee rasch zu überzeugen. "Damit alles seine Ordnung hat, setzten wir uns außerdem mit der Theodor-Fontane-Gesellschaft in Verbindung", sagt Adolf Henke. Auch sie stimmte dem Vorhaben zu. Das Zimmer soll aber nicht nur einen Namen bekommen, in ihm wird auch eine ganze Wand mit vier großen Tafeln, einem Bild von Fontane und einer alten Uhr gestaltet. Um diese Wand finanzieren zu können, machten sich die Henkes auf die Suche nach Unterstützern.
Als erstes sprach sie die vier Bucher Apotheken an. Denn Fontane war selbst ein Mann vom Fach. Alle vier erklärten sich bereit, die Anfertigung der Erinnerungstafeln zu sponsern. Auch das Fotostudio Hartwich und der Buchladen in Buch halfen. Die Mercedes Benz Niederlassung wird außerdem eine Tafel sponsern, die vor dem Il Castillo angebracht und auf Fontanes Besuch in Buch hinweisen wird.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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