Schau präsentiert archäologische Funde
Buch machte sich in den zurückliegenden 100 Jahren nicht nur einen Namen als Medizin-Standort. Ebenso lange finden dort auch archäologische Ausgrabungen statt. Was in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Bucher Untergrund ans Tageslicht befördert wurde, ist jetzt in der Ausstellung zu sehen.Auf die Idee kamen Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, des Landesdenkmalamtes und des Vereins Inbitec. Vor 100 Jahren hatte zunächst Dr. Albert Kiekebusch, erster staatlicher Vertrauensmann für die kulturgeschichtlichen Bodeneigentümer Berlins, auf dem Gelände des heutigen Klinikums Buch an der Wiltbergstraße eine der bedeutendsten bronzezeitlichen Siedlungen der Region entdeckt. Diese gab es 1000 bis 800 vor unserer Zeitrechnung. Von 1910 bis 1914 durfte er die Siedlung ausgraben. An der Schönerlinder Straße wurde eine weitere bronzezeitliche Siedlung entdeckt. Diese ist von Hans-Peter Vietze in den Jahren 1998/1999 vollständig ausgegraben worden.
Neben den bronzezeitlichen Siedlungen wurden auch noch Reste germanischer Siedlungen in Buch gefunden. An der Straße Am Sandhaus entdeckten zunächst seit 1988 Dr. Heinz Seyer und ab 1992 Michael Hoffmann vom Landesdenkmalamt Überreste eines frühgermanischen Dorfes aus dem 6. bis 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Etwa 100 Germanen lebten in dieser Siedlung in 28 Gebäuden. Im Frühjahr 2004 konnte Michael Hoffmann mit seinem Team die Grabungen an der Straße Am Sandhaus fortsetzen. Die Archäologen fanden dieses Mal Reste eines spätgermanischen Anwesens.
Zur Ausstellungseröffnung am 12. Februar gibt es ab 17.15 Uhr mehrere Vorträge. Unter anderem werden Fachleute des Landesdenkmalamtes sprechen. Vertreter des Nabu berichten über die Entwicklung der Moorlinse, und Mitarbeiter des Netzwerks Spiel/Kultur stellen den Archäologie-Spielplatz an der Moorwiese vor.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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