Mieten in Spandau in 5 Jahren um 42 % gestiegen

Die Mieten für Wohnungen und Häuser sind in Spandau seit 2012 um 42 % in die Höhe geschnellt, das zeigt der Marktbericht Berlin von immowelt.de

2017 zahlen Spandauer im Median 8,50 € pro Quadratmeter. 5 Jahre zuvor waren es noch 6,00 €.

Im Durchschnitt müssen Mieter in Berlin gar 51 % mehr bezahlen als 2012. Der Quadratmeterpreis ist inzwischen über die 10-Euro-Marke gesprungen. 2017 zahlen Berliner im Median 10,40 € pro Quadratmeter. 5 Jahre zuvor waren es noch 6,90 €.

Berechnungsgrundlage

Für die Immowelt-Analyse wurden die Mieten 2012 und 2017 in Berlin und seinen Stadtteilen untersucht. Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in Berlin und den einzelnen Stadtteilen waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils 2012 und 2017 angebotenen Mietwohnungen und -häuser wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.

Preissprung als Folge des Zuzugs


Der große Preissprung ist die Folge des Booms in der Hauptstadt. Seit Jahren steigen die Bevölkerungszahlen – inzwischen hat Berlin rund 3,7 Millionen Einwohner. Immer mehr Menschen wollen in der Hauptstadt leben – und das, obwohl die Arbeitslosenquote hoch ist und die Kaufkraft dort aufgrund vieler unterdurchschnittlich vergüteter Jobs in der Dienstleistungsbranche unter dem Bundesmittel liegt. Der Bevölkerungsanstieg hat große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, da das Angebot an preiswerten Wohnungen die gestiegene Nachfrage nicht befriedigen kann. Hinzu kommt, dass in vielen Teilen der Hauptstadt Wohnungen großflächig modernisiert werden und zusätzlich viele Neubauten entstehen. Diese werden wiederum teuer am Markt angeboten.

Höchster Anstieg in Kreuzberg

Den höchsten Mietenanstieg verzeichnet Kreuzberg. Um 74 % schossen die Mieten in den vergangenen 5 Jahren in die Höhe – so stark wie in keinem anderen Stadtteil. Aktuell werden Mieten von im Median 12,50 € pro Quadratmeter verlangt – damit ist Kreuzberg das viertteuerste aller untersuchten Viertel. In den vergangenen Jahren hat der Bezirk einen Wandel durchlebt und dadurch viele deutsche aber auch internationale Investoren angelockt, die ihre Wohnungen mit einer möglichst hohen Rendite vermieten wollen.

Wedding und Treptow folgen

Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch in anderen Wohngegenden ab: Wedding (+64 %) und Treptow (+63 %) verzeichnen nach Kreuzberg die höchsten Steigerungen. Vor 5 Jahren galten beide Stadtteile noch als preiswerte Alternativen, inzwischen bewegen sie sich preislich in etwa auf dem Niveau der gesamten Stadt von 10,40 € pro Quadratmeter.

Mitte und Friedrichshain am teuersten

Deutlich teurer sind die Mieten in den zentrumsnahen Bezirken: Die höchsten Preise werden in Berlin-Mitte verlangt. Hier werden Wohnungen zu Quadratmeterpreisen von 14,50 € angeboten – das sind 61 % mehr als noch 2012. Genauso stark haben sich die Preise in Friedrichshain verteuert. Mit 12,90 € ist der Stadtteil im Osten inzwischen am zweitteuersten. Dahinter folgt Prenzlauer Berg (12,60 €; +58 %). Die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie das vielfältige Kultur- und Freizeitangebot sind Gründe für die große Attraktivität und die hohen Mieten.

Niedrigste Mieten in Marzahn und Hellersdorf

Doch nicht überall in Berlin müssen Mieter Preise jenseits der 10-Euro-Marke zahlen. Marzahn und Hellersdorf (je 8,20 €) sind die günstigsten aller untersuchten Stadtteile. Während in Hellersdorf (+49 %) die Mieten nahezu gleich stark gestiegen sind wie im gesamten Stadtgebiet, weist Marzahn (+32 %) die geringste Veränderung auf. Beide Viertel im Osten von Berlin sind geprägt durch zahlreiche Plattenbauten und werden im Vergleich zu zentral gelegenen Vierteln aktuell noch weniger nachgefragt.

Autor:

Marcel Eupen aus Falkenhagener Feld

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