Vorsicht vor falschen Kriminalbeamten
Nachlese zum 26. Mieter- und Verbraucherstammtisch des AMV am 18.10.2017 - „Schutz vor Trickbetrug im Alter"
Michael Kühl - Ansprechpartner für Seniorensicherheit beim LKA Prävention zu Gast beim AMV
Am 18.10.2017 fand im Restaurant 1860 TSV Spandau - Tanzsportzentrum - der 26. Mieter- und Verbraucherstammtisch des AMV statt. Thema des Abends war „Schutz vor Trickbetrug im Alter".
Nach der Begrüßung durch den 2. Vorsitzenden des AMV, Herrn Ass. Marcel Eupen, referierte Herr Michael Kühl, Ansprechpartner für Seniorensicherheit beim LKA Prävention (LKA Präv 2) zu dem Thema „Schutz vor Trickbetrug im Alter" und beantwortete danach Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Die Veranstaltung war mit 14 Verbraucherinnen und Verbrauchern nur mäßig besucht.
Ansprechpartner für Seniorensicherheit
Seit 1994 gibt es beim Landeskriminalamt Berlin hauptamtliche „Ansprechpersonen für Seniorensicherheit“. Sie werden von derzeit 13 pensionierten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten unterstützt, die diese Beratungstätigkeit ehrenamtlich ausführen. Die Ansprechpersonen für Seniorensicherheit zeigen in ihren Vorträgen anhand aktueller Taten auf, welche Tricks angewandt werden und wie man sich mit einfachen Mitteln schützen kann. Die Zentralstelle für Prävention LKA Berlin ist unter der Telefonnummer 4664 979 222 und unter der E-Mail-Adresse seniorensicherheit@ploizei.berlin.de zu erreichen.
Gefahren an der Haustür
Es gibt Kriminelle, Männer wie Frauen, die ältere Menschen gezielt in ihren Häusern und Wohnungen aufsuchen, um sie zu bestehlen. Sie klingeln an der Haus- bzw. Wohnungstür und versuchen, sich unter einem Vorwand Eintritt zu verschaffen.
So gibt es Täter, die vorgeben, ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen, zum Beispiel als Polizei- bzw. Kriminalbeamter oder Gerichtsvollzieher, Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, Handwerker, Heizkostenableser oder sonstiger Beauftragter der Hausverwaltung, Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamts oder einer anderen sozialen Stelle, Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung, Postzusteller oder Monteur einer Telefongesellschaft oder Mitarbeiter eines Umfrageinstituts.
Es gibt Diebe und Betrüger, die vorgeben, ihre Hilfe zu benötigen, damit sie in ihre Wohnung gelangen. Dabei sind sie sehr erfinderisch und täuschen Notlagen oder Situationen vor. Beispiele: „Kann ich bitte ein Glas Wasser haben, ich muss dringend eine Tablette nehmen. Darf ich in ihre Küche kommen?" oder „Ich bin schwanger und mir ist schlecht. Darf ich mich bei Ihnen ein bisschen ausruhen?" oder „Ich muss schnell telefonieren - ich hatte einen Unfall und benötige einen Arzt. Darf ich Ihr Telefon benutzen?"
Beliebt ist auch die Masche, eine persönliche Beziehung vorzutäuschen, um in die Wohnung eingeladen zu werden. Wildfremde Menschen, die Grüße von Verwandten ausrichten oder eine Unglücksnachricht übermitteln.
Lassen Sie keinen Fremden in Ihre Wohnung.
Gefahren am Telefon
Auch am Telefon lauern Gefahren. Beliebt ist nach wie vor der „Enkeltrick". Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen melden sich die Betrüger per Telefon, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund werden ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Sobald der Angerufene sich bereit erklärt zu zahlen, kündigen die Täter einen Boten an, der das Geld abholen wird.
Seien Sie misstrauisch am Telefon.
Eine andere Masche sind falsche Gewinnversprechen. Vor der Übergabe des Gewinns sei allerdings eine Verwaltungsgebühr zu zahlen, die die Opfer per Internet-Bezahlsystem überweisen sollen.
Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lottereie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
Dank!
Der AMV dankt ausdrücklich Herrn Michael Kühl für seinen spannenden, von Praxisbeispielen geprägten Vortrag, der bei den anwesenden Verbraucherinnen und Verbrauchern sehr gut ankam und mit viel Applaus bedacht wurde.
Vorschau auf den 27. Mieter- und Verbraucherstammtisch des AMV am 15.11.2017
Der 27. Mieter- und Verbraucherstammtisch des AMV findet am 15.11.2017 statt und widmet sich dem Thema „Rund um die Rente". Referieren wird Herr Jan Graßhoff, Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg.
Autor:Marcel Eupen aus Falkenhagener Feld |
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