Schnell geht es nur bei Gefahr

Abarbeitungsstau bei Baumfällungen

Vor dem Grundstück Nummer 33 in der Straße 182 steht eine Korkenzierweide. Sie stellt eine Gefahr für Autofahrer, Fußgänger und vor allem für Kinder dar, die diese Straße auf dem Weg zur Schule nutzen, berichtet Berliner-Woche-Leser Peter Lübke.

Der Baum ist krank und verliert Äste, die auf die Straße fallen. Deshalb wandte sich der Leser mehrfach schriftlich an das Straßen- und Grünflächenamt (SGA). Ohne Resonanz. „Eine Meldung an das Ordnungsamt wurde mit dem Hinweis der Weiterleitung ans Grünflächenamt abgetan“, so Lünke weiter. Zufällig sah der Leser dann aber eine Außendienstmitarbeiterin des SGA auf ihrer Jahreskontrolle an der Korkenzieherweide. „Auf meine freudige Frage, ob jetzt die Gefahrenquelle auf Grund meiner diversen Bitten beseitigt wird, habe ich eine unzureichende Antwort bekommen“, so Lübke.

Sie sei über diesen Schriftverkehr nicht informiert, sagte sie. Aber auf Grund ihrer Besichtigung wird sie den Baum zur Fällung einreichen. „Meine Erleichterung wurde aber mit dem nächsten Satz gleich stark gebremst“, so Peter Lübke. Die Abarbeitung der Fällaufträge sei bei Stand 2016.

Auf Anfrage bestätigt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) die Aussage der Mitarbeiterin. Derzeit seien im Kataster für die Pankower Baumreviere Nord und Süd Pflegeleistungen im Wert von knapp vier Millionen Euro offen, die nicht beauftragt werden können, so Kuhn. Das SGA verfügt weder über diese Summe, noch über ausreichend Personal, um alle Leistungen mit eigenem Personal auszuführen.

„In den letzten Jahren waren die zur Verfügung stehenden Unterhaltsmittel bereits im März nahezu vollständig ausgeschöpft und festgelegt“, erklärt der Stadtrat. „Den Rest des Jahres stehen noch einige Sondermittel der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zur Verfügung, die aber auch nicht zur Abarbeitung aller notwendiger Arbeiten ausreichen.“

Bäume, deren Standsicherheit akut gefährdet ist, werden natürlich prioritär behandelt, versichert Kuhn. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Fälle, in denen eine Baumfällung eingetragen wird, weil sie grundsätzlich sinnvoll und notwendig ist. Die betreffenden Bäume sind aber nicht „akut verkehrsunsicher“, erklärt der Stadtrat. So verhält es sich auch mit der Korkenzierweide. So wird es wohl noch eine Weile dauern, ehe sie endlich beseitigt wird.