Ein Friedhof für alle Bekenntnisse
Der Parkfriedhof wird weiterentwickelt

In der parkähnlichen Anlage des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde sind bereits neue Bäume gepflanzt worden, unter denen sich Urnengräber befinden. | Foto: Bernd Wähner
7Bilder
  • In der parkähnlichen Anlage des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde sind bereits neue Bäume gepflanzt worden, unter denen sich Urnengräber befinden.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde wurde vor 140 Jahren eröffnet. Er war der erste Parkfriedhof im damaligen Umland von Berlin.

Als Grünanlage ist der Friedhof heute noch eine echte Perle. Auch in diesem Herbst animiert er zu Spaziergängen entlang der Grabanlagen und gepflegten Rasenflächen. Der rund 250 000 Quadratmeter große Friedhof wurde 1881 nach Plänen des Berliner Stadtgartendirektors Hermann Mächtig angelegt. Anfang der 1950er-Jahre erfuhr der südliche Eingangsbereich mit der Errichtung der Gedenkstätte der Sozialisten eine wesentliche Umgestaltung. Heute ist der Zentralfriedhof aufgrund seiner Größe und Struktur nicht nur ein berlinweit bekannter Bestattungsort, sondern auch eine Parkanlage und ein Ort der Naherholung mit einer eindrucksvollen Geschichte.

Über diese schrieb der Lichtenberger Historiker Prof. Dr. Jürgen Hofmann ein Buch, das in diesem Jahr vom kommunalen forum e.V. (berlin) herausgegeben wurde. In „Ein Friedhof für alle Bekenntnisse“ ist mehr über Bauwerke und Grabanlagen, aber auch über Gräber und Grabstätten einzelner Persönlichkeiten zu erfahren.

Im Bereich der Gedenkstätte der Sozialisten befinden sich die Grabstätten von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Wilhelm Liebknecht, Franz Mehring und vielen anderen Sozialdemokraten und Kommunisten. In der Künstlerabteilung finden sich unter anderem die Gräber von Käthe Kollwitz, Otto Nagel, Irmtraud Morgner, Hansgeorg Stengel und Walter Womacka. Weiterhin sind zahlreiche Einzelgräber von Persönlichkeiten wie Friedrich Simon Archenhold, dem Begründer der Treptower Sternwarte, zu entdecken. Hofmann räumt in seinem Buch aber auch mit Legenden auf. Eine davon ist, dass der Friedhof ein Arme-Leute-Friedhof war. Das stimmt nicht. Er war von Anfang an für alle sozialen Schichten und alle Religionen konzipiert. Das lässt sich unter anderem daran erkennen, dass Stadtgartendirektor Hermann Mächtig auch Erbbegräbnisstätten für vorsah. Erhältlich ist die Broschüre, die auch als Anregung für einen Herbstspaziergang dienen kann, für zehn Euro nach Bestellung auf www.kommunalpolitik-berlin.de/publikationen/.

Das Bezirksamt lässt den Zentralfriedhof in den kommenden Jahren nach Plänen des Büros TOPOS nach und nach weiterentwickeln. Es wurden bereits vier Urnenwandanlagen mit 40 Kammern neu aufgestellt. Zusätzlich wird ein kleiner Wald im hinteren Bereich als naturnaher Bereich gestaltet. Dazu werden weitere Bäume gepflanzt. Dieser Wald bietet dann die Möglichkeit einer Urnenbestattung in einer naturnahen Umgebung. Weiterhin ist angedacht, eine buddhistische Grabesstätte zu gestalten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.