Neue Preise für Tierpark-Besucher

Die Linke fordert die gestiegenen Preise mit Landeszuschüssen auszugleichen. | Foto: Wrobel
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Friedrichsfelde. Der Tierpark Berlin hat zum 1. Februar die Eintrittspreise verändert. Sozialhilfeempfänger zahlen mehr, dafür sind Jahreskarten billiger. Gründe für die Preisumstellung gäbe es genügend. Kritik bleibt trotzdem nicht aus.

"Seit dem Jahr 2010 gab es keine Preisanpassung mehr", sagt Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss. Höhere Energiepreise und Tarifanpassungen beim Personal würden die teilweisen erhöhten Eintrittspreise für den Tierpark aber rechtfertigen. "Auch bei der Tierhaltung wollen wir nicht sparen", ergänzt sie.

Damit hat zum 1. Februar der Tierpark seine Preise geändert. Jetzt müssen Sozialhilfeempfänger und Schwerbehinderte tiefer in die Tasche greifen. Denn die bisherige "Rabattgruppe Ermäßigt II" wurde gestrichen. Zahlten Sozialhilfeempfänger bislang sechs Euro, müssen sie nun genauso viel wie Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen: neun Euro. Einen Euro mehr müssen auch Besucher zücken, die sich eine reguläre Tageskarte kaufen.

Mit der Preiserhöhung hagelt es nun Kritik: Die Partei Die Linke äußerte ihren Unmut in einer Protestaktion am 18. März vor den Kassen des Tierparks. Aufgerufen zu der Aktion hatte die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch. Doch auch die Doppelspitze des Lichtenberger Bezirksverbands der Linken – Michael Grunst und Evrim Sommer – hat mit protestiert. "Der Tierpark ist Volkseigentum, dazu gehören auch faire Preise", sagte Grunst, dessen Großeltern den Tierpark mit aufgebaut haben. "Der Tierpark hat einen Bildungsauftrag. Sozial schwache Familien mit drei bis vier Kindern können sich den Eintritt jetzt nicht mehr leisten", sagte denn auch Evrim Sommer.

Die Abgeordnete tritt zusammen mit ihrer Fraktion auch im Landesparlament nun für die Sicherung der früheren Preise ein. Mitte März hat ihre Fraktion einen Antrag ins Abgeordnetenhaus eingebracht, der die Rücknahme der Preiserhöhungen fordert. Den entgangenen Umsatz soll das Land Berlin durch einen Landeszuschuss ausgleichen.

Diese Idee unterstützt auch der Förderverein für Tierpark und Zoo. Einen Ausgleich des Landes Berlin fände er gut, sagte der Fördervereinsvorsitzende Thomas Ziolko gegenüber der Berliner Woche. Ziolko war bei der Protestaktion der Linken anwesend, hob jedoch hervor: "Das ist nicht mein Protest".

Im Tierpark Berlin sieht man mit der neuen Preispolitik nicht nur den finanziellen Zugewinn, sondern generell eine neue Preispolitik. "Wir haben die Preise für die Jahreskarten gesenkt", erklärt die Tierpark-Sprecherin. Bisher kostete die reguläre Jahreskarte 58 Euro. Heute kostet sie 49 Euro. "Wir wünschen uns, dass die Berliner regelmäßig kommen." Und der Preisnachlass für die Jahreskarten hat seine Wirkung nicht verfehlt: "Wir haben seit dem 1. Februar eine drastische Steigerung der verkauften Jahreskarten verzeichnet. Das Konzept kommt an – auch trotz des kalten Frühlings." KW

Die Linke fordert die gestiegenen Preise mit Landeszuschüssen auszugleichen. | Foto: Wrobel
Evrim Sommer (l.), Michael Grunzt und Gesine Lötzsch vor der Kasse des Tierparks: Hier gelten neue Preise. | Foto: Wrobel
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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